Boris Johnson verzichtet auf härtere Corona-Massnahmen
Die Corona-Fälle schiessen in England in die Höhe. Trotzdem will Boris Johnson nichts von härteren Massnahmen wissen. Der Premierminister stellt sich stur.
Das Wichtigste in Kürze
- In England erreichen die Infektionszahlen neue Rekordwerte.
- Trotzdem beharrt Premierminister auf seinem bisherigen Plan B.
- Dies, da Omikron mildere Verläufe verursachen würde.
Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz einer Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in England ohne strengere Einschränkungen auskommen.
Der konservative Politiker kündigte an, an seinem sogenannten Plan B festzuhalten. Dazu gehört eine Maskenpflicht in Innenräumen und die Empfehlung, von zuhause zu arbeiten. Ausserdem gilt der 3-G-Nachweise (also: geimpft, genesen oder getestet) für Clubs und Grossveranstaltungen.
Der Plan gilt seit mehreren Wochen. Wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen fallen in vielen Krankenhäusern Beschäftigte aus.
Experten fordern härtere Massnahmen
Viele Experten fordern härtere Massnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wie sie sich in einigen Kliniken bereits andeutet. Am Dienstag wurden in Grossbritannien mehr als 218'000 Neuinfektionen gemeldet. Darin sind einige Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1597 (Stand: 30. Dezember). Dies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen einer Woche.
Johnson begründet seine Linie damit, dass die in England und Schottland vorherrschende Omikron-Variante mildere Verläufe verursache. Es kämen nicht mehr so viele Infizierte auf Intensivstationen. Neun von zehn Patienten auf den Intensivstationen hätten noch keine Booster-Impfung, hiess es. Johnson rief seine Landsleute erneut auf, sich eine Auffrischimpfung geben zu lassen.