Botschafter Prosor: Scholz muss Solidarität mit Israel nicht beweisen
Nach dem Eklat um die Holocaust-Äusserungen von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat Israels neuer Botschafter in Deutschland Kanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Kritik verteidigt. «Kanzler Scholz muss nicht beweisen, dass er an der Seite meines Volkes steht», sagte Ron Prosor der «Bild»-Zeitung (Mittwoch). Scholz habe Abbas' Vorwurf der Apartheid widersprochen und zuvor bekräftigt, «dass Israels Existenz für ihn und die Deutschen »Staatsräson«» sei. «Darauf vertraue ich.» Prosor ist seit Montag offiziell im Amt.
Das Wichtigste in Kürze
- Abbas hatte Israel vor einer Woche vielfachen «Holocaust» an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst.
«Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen», sagte Abbas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Berlin und fügte hinzu: «50 Massaker, 50 Holocausts.»
Der Kanzler erwiderte in der Pressekonferenz nichts darauf und distanzierte sich erst später deutlich. Das wurde von vielen als zu spät kritisiert. Scholz hatte Abbas während des Termins aber vor den «Holocaust»-Aussagen bereits kritisiert, weil Abbas die israelische Politik als «Apartheidsystem» bezeichnet hatte.