Kaum noch Hoffnung für Vermisste auf brennender Fähre

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Griechenland,

Die Aussenwände der in der Adria brennenden Fähre sind 600 Grad heiss. Für zwölf Vermisste im Inneren des Schiffes gibt es kaum noch Hoffnung. Und auf dem Atlantik wüten die Flammen weiter auf einem Frachter mit rund 4000 Autos.

Der brennende Frachter auf dem Atlantik südlich der Azoren. Foto: ---/Marinha Portugal/dpa
Der brennende Frachter auf dem Atlantik südlich der Azoren. Foto: ---/Marinha Portugal/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Grossbrände auf einer Fähre im Mittelmeer und auf einem riesigen Autotransporter mit VW-Autos auf dem Atlantik waren am Samstag weiter ausser Kontrolle.

Die Suche nach Vermissten auf der seit Freitag in Flammen stehenden italienischen Autofähre «Euroferry Olympia» in der südlichen Adria gestaltete sich äusserst schwierig. Die Spezialeinheiten verzweifeln: «An den Aussenseiten des Schiffes messen wir Temperaturen um die 600 Grad. So kann man nichts machen», sagte der Chef des Sonderkommandos des griechischen Zivildienstes, Giorgos Mitsis, im Fernsehen. Von zwölf Vermissten fehle jede Spur, fügte er hinzu. 280 Menschen hatten am Freitag in Sicherheit gebracht werden können.

Autotransporter brennt vom Bug bis Heck

Unterdessen trieb der riesige Autotransporter «Felicity Ace» mit rund 4000 Autos der VW-Gruppe, zu der auch Porsche, Audi, Bentley und Lamborghini gehören, weiter brennend auf dem Atlantik. Die portugiesische Luftwaffe hatte die 22 Mann Besatzung schon bald nach Ausbruch des Feuers am Mittwoch in Sicherheit gebracht.

Niederländische Bergungsexperten erkundeten bereits vor Ort, wie das Feuer auf dem fast 200 Meter langen Schiff etwa 170 Kilometer südlich der zu Portugal gehörenden Azoren gelöscht werden könnte. Auf Bildern war zu sehen, dass sich das Feuer schon vom Bug bis zum Heck ausgebreitet hat. Durch die enorme Hitze im Inneren war sogar stellenweise die Bordwand oberhalb der Wasserlinie geschmolzen.

Der Hafenkapitän von Porto da Horta auf der dem Havaristen am nächsten gelegenen Azoren-Insel Faial, João Mendes Cabeças, sagte der Zeitung «Correio dos Açores» am Samstag, der Brand könne nicht mit Wasser gelöscht werden, weil das Schiff schon jetzt leichte Schlagseite habe und giftige Stoffe ins Meer gespült würden. Bei vielen der geladenen Autos handele es sich um Elektromodelle, deren Batterien das Löschen noch etwas komplizierter machten. Bis Mittwoch sollten drei Hochseeschlepper bei der «Felicity Ace» eintreffen.

VW bestätigte auf Anfrage, dass das Schiff Neuwagen der VW-Gruppe transportierte. Nicht bestätigen wollte ein Sprecher Medienberichte, dass es sich unter anderem um etwa 1100 Porsche sowie einige Bentleys und viele Audis handelte.

Keine Angaben zu den Ursachen

Über die Ursachen beider Brandkatastrophen gab es zunächst keine Angaben. Bei beiden Schiffen stellten die Treibstofftanks ein erhebliches Risiko dar. Sollte der Treibstoff ins Meer gelangen, würde es eine Ölkatastrophe geben.

Die Fähre wurde am Samstagnachmittag von Schleppern in Richtung der griechischen Insel Korfu gezogen, wie auf dem Internetportal MarineTraffic für Schiffsbewegungen in Echtzeit zu sehen war. Ob es in einen Hafen oder nur in eine windgeschützte Bucht gebracht werden sollte, war zunächst unklar. Für die kommenden Tage wurde ein Auffrischen des Windes bis auf eine Stärke von sieben für die südliche Adria erwartet.

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