Der österreichische Präsident Alexander van der Bellen hat entschieden. Das Kanzleramt übernimmt demnach Brigitte Bierlein.
Brigitte Bierlein
Brigitte Bierlein spricht nach ihrer Ernennung zur Kanzlerin zu den Medien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz musste diese Woche das Amt abgeben.
  • Verfassungsrichterin Brigitte Bierlein übernimmt.
  • Damit wird sie die erste Frau an der österreichischen Regierungsspitze.
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Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz wurde diese Woche per Misstrauensvotum abgewählt. Auslöser war die sogenannte «Ibiza-Affäre».

Im September stehen vorgezogene Neuwahlen an. Nun wird bekannt, wer die Kanzlerschaft bis dahin übernehmen wird.

Ins Amt rückt die 69-jährige Brigitte Bierlein. Damit wäre sie die erste Frau im Kanzleramt. Diese Entscheidung hat der österreichische Präsident Alexander van der Bellen getroffen.

Brigitte Bierlein nicht zum ersten Mal die erste Frau

Kurz FPÖ
Sebastian Kurz trifft sich mit dem Schweizer Aussenminister in Wien. - Keystone

Bierlein war bisher die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs. Auch dort diente sie als erste Frau im Amt. Somit soll sie die Übergangsregierung leiten, bis ein neues Parlament gewählt wird.

In einem Statement um 15 Uhr bestätigte der Bundespräsident vorgängige Medienberichte. Er sichert Bierlein das Vertrauen zu.

Seit Wochen herrscht in der Alpenrepublik Krisenstimmung. Auslöser war ein heimlich gedrehtes Video. Es zeigte Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache bei einem Gespräch in Ibiza mit der vermeintlichen Nichte eines russischen Oligarchen.

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In dem Gespräch übersetzt der jetzige Fraktionschef der FPÖ Johann Gudenus (l) die Ausführungen Straches ins Russische. Auf dem Video ist zu sehen, wie sich Strache mit einer Frau über die Möglichkeiten der Einflussnahme auf den bevorstehenden Wahlkampf sprechen. - Spiegel/Süddeutsche Zeitung/dpa

Das Gesprächsthema: Der Kauf der österreichischen Boulevardzeitung «Krone», um diese zugunsten der FPÖ auszurichten. Im Gegenzug lockte der FPÖ-Politiker mit Staatsaufträgen.

Das Ibiza-Video

Deutsche Medien veröffentlichten das Video. Dies führte zum Bruch der Regierungskoalition zwischen Straches FPÖ und Kurz' ÖVP. Sämtliche FPÖ-Minister räumten den Posten, darunter auch Strache.

Heinz-Christian Strache FPÖ
Heinz Christian Strache (FPÖ) musste nach dem Ibiza-Skandal-Video zurücktreten. - dpa
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