Brite versucht aus Hotel-Quarantäne auszubrechen
In Grossbritannien muss man bei der Einreise aus Risiko-Gebieten in die Hotel-Quarantäne. Ein Mann beschreibt dies als «die schlimmste Erfahrung meines Lebens».
Das Wichtigste in Kürze
- Ein britischer Familienvater wehrt sich gegen die Hotel-Quarantäne in seinem Land.
- Anthony Pium ist in den Hungerstreik getreten und fordert juristische Hilfe.
- «Ich werde gegen meinen Willen festgehalten», sagt der Arsenal-Fan.
Wer ins Vereinigte Königreich einreist und aus einem Hochrisiko-Gebiet kommt, muss sich seit Montag auf eigene Kosten zehn Tage lang einer Hotel-Quarantäne unterziehen. Wie es aussieht, haben damit einige ihre liebe Mühe.
Anthony Pium ist ein Name, der derzeit in den Schlagzeilen der englischen Boulevard-Blätter auftaucht. Der britische Reiseplaner war von Brasilien aus in seine Heimat zurückgekehrt und beschreibt die Zeit im Radisson Blu Edwardian Hotel als «die schlimmste Erfahrung seines Lebens».
Gegenüber «PA News» sagte der Mann, dass sein Reisekoffer am Flughafen verloren ging und er deshalb keine Kleidung oder sonstige essenzielle Dinge bei sich habe. «Ich bin wirklich verärgert und frustriert und das Ganze ändert meine Sicht darüber, wie die Polizei und die Regierung uns in dieser Krise helfen», so Pium.
Er habe seit zwei Monaten seine Familie nicht mehr gesehen und jetzt in sein eigenes Land zurückzukehren, fühle sich «schlimmer an, als ich mich in Brasilien fühlte». «Sie sperren mich in meinem Zimmer ein», klagte der Familienvater.
Die «Daily Mail» berichtet, dass Anthony Pium am Donnerstag versucht habe, aus der Hotel-Quarantäne «auszubrechen». In einem Video ist zu hören, wie Pium sagte, er wolle lediglich «etwas frische Luft schnappen». Er wurde jedoch von Security-Mitarbeitern gestoppt und zurück ins Hotel gedrängt.
«Ich werde unter Zwang festgehalten»
Laut dem Bericht wollte Pium sich zu Hause selber isolieren. Vor seiner Rückkehr nach Grossbritannien habe er sich einem PCR-Test und zwei Antigen-Tests unterzogen. Alle hätten negative Ergebnisse angezeigt. «Ich werde unter Zwang festgehalten. Ich habe kein Formular unterschrieben, dass ich dieser Hotel-Quarantäne zustimme.»
Im Flugzeug sei ihm lediglich ein Formular für die Passagiersuche gereicht worden. Dort habe er unterschrieben und die Worte «unter Zwang» daruntergesetzt. «Sie wollten mir eine Geldstrafe von 500 Pfund aufbrummen und mir gesagt, dass ich 1750 Pfund für das Hotel bezahlen muss. Aber ich habe zu nichts davon Ja gesagt.»
Pium, der mit einem Gucci-Hut im Wert von 240 Pfund und einem T-Shirt im Wert von 325 Pfund fotografiert wurde, befindet sich nun laut «Daily Mail» im Hungerstreik. «Sie versuchen mir verarbeitete Lebensmittel zu servieren, das esse ich aber nicht. Ich werde nichts von dem Essen anfassen, das sie mir geben.»
Zudem beschrieb der Arsenal-Fan die Hygiene- und Sicherheits-Zustände in dem Hotel als «unzureichend». Es gebe auch kein Social-Distancing, so der Brite.
Pium hatte zuvor erfolgreich die Aufmerksamkeit der britischen Medien erlangt. Von seinem Hotelzimmer aus, hielt er seinen Laptop in die Höhe, worauf ein Statement zu lesen war. Dabei hiess es zum Schluss: «Bitte senden Sie juristische Hilfe!»