Briten entdecken russische Spionage-Sensoren
In britischen Gewässern wurden russische Spionage-Sensoren entdeckt, die Atom-U-Boote überwachen könnten. Die Royal Navy steht vor einer grossen Herausforderung.

Die britische Marine hat laut «Stern» in den letzten Monaten mehrere russische Spionage-Sensoren in ihren Gewässern entdeckt. Diese könnten genutzt worden sein, um Bewegungen der britischen Vanguard-U-Boote zu überwachen, die mit Atomraketen ausgestattet sind.
Eine potenzielle Bedrohung für die nationale Sicherheit?
Laut der «Sunday Times» wurden einige Sensoren an Land gespült, andere am Meeresgrund gefunden. Experten stufen diese Entdeckungen als potenzielle Bedrohung der nationalen Sicherheit ein.
Zusätzlich wurden unbemannte russische Fahrzeuge in der Nähe von Tiefseekabeln entdeckt. Diese Kabel sind essenziell für Kommunikation und militärische Operationen.

Laut Insidern könnten sogar Superyachten russischer Oligarchen für Spionagezwecke eingesetzt worden sein. «Deutschlandfunk» berichtet, dass solche Aktionen Teil hybrider Kriegsführung sein könnten.
Der «Krieg» im Atlantik
Ein hochrangiger britischer Militär beschrieb die Situation laut «Focus» als einen Krieg im Atlantik. Es handele sich um ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich nun intensiviert.
Russland habe nie aufgehört, in U-Boote und Unterwassertechnologie zu investieren. Laut Insidern verfüge Moskau über spezialisierte U-Boot-Flotten für Spionage und Sabotage auf dem Meeresgrund.
Die Sorge ist gross, dass Russland gezielt militärische Kabel anzapfen oder zerstören könnte. Die Fähigkeit Russlands, diese Infrastruktur zu beschädigen, wird ausserdem als ernsthafte Gefahr betrachtet.
Die Herausforderungen der Royal Navy
Grossbritannien ist von flachen Gewässern umgeben, die meist weniger als 300 Meter tief sind. Dort kann die Marine laut «t-online» russische Aktivitäten gut überwachen.
Problematisch wird es jedoch an den Rändern des Festlandsockels, wo die Tiefe auf mehrere Tausend Meter abfällt. Derzeit verfügt die britische Marine nur über ein einziges Schiff, das in diesen Tiefen operieren kann – die RFA Proteus.
Die «RFA Proteus» wurde 2023 speziell für Unterwasserüberwachung umgebaut. Sie dient als Plattform für ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge (ROVs) und ist mit modernster Technologie ausgestattet.
Aufrüstung der Unterwasserkriegsführung
Um dieser Herausforderung zu begegnen, plant die Royal Navy umfassende Investitionen in die Unterwasserkriegsführung. Ein neues Programm soll eine Flotte von Fahrzeugen und Sensoren entwickeln, um britische Gewässer besser zu schützen.
Innerhalb der Marine gibt es sogar Überlegungen, wieder Seeminen einzusetzen. Eine Praxis, die seit dem Kalten Krieg nicht mehr genutzt wurde.
Die Bedrohung durch Russland bleibt akut und die Entdeckung der Sensoren zeigt deutlich: Der Krieg im Atlantik ist real und erfordert dringende Massnahmen.