Britische Ärzteorganisation rückt vom Nein zur Sterbehilfe ab
Die Sterbehilfe ist in Grossbritannien im Gegensatz zu anderen Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden verboten. Das könnte sich nun ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sterbehilfe in Grossbritannien war bislang verboten.
- Nun zeigt sich die Mehrheit der britischen Ärzteorganisation einer Legalisierung neutral.
Die britische Ärzteorganisation BMA (British Medical Association) rückt von ihrem Nein zu gesetzlichen Lockerungen bei der bislang verbotenen Sterbehilfe ab.
Das Exekutivgremium stimmte am Dienstag mit knapper einfacher Mehrheit (49 Prozent) dafür, eine neutrale Position zu einer möglichen Legalisierung der Sterbehilfe einzunehmen.
48 Prozent sprachen sich dagegen aus. Bislang hatte die Ärzteorganisation eine Änderung der bestehenden Regelungen abgelehnt. An der gesellschaftlichen Debatte über das schwierige Thema werde sie sich aber weiterhin beteiligen, teilte die BMA mit.
Sterbehilfe ist in Grossbritannien derzeit in allen ihren Formen illegal. Die einzelnen Gesetze unterscheiden sich jedoch von Landesteil zu Landesteil.
Bei einer Umfrage unter den Mitgliedern der Organisation hatten sich kürzlich 40 Prozent dafür ausgesprochen, dass sich die BMA für eine Legalisierung des Verschreibens tödlicher Medikamente einsetzt. Etwas mehr als ein Drittel war dagegen.
40 Prozent gegen Sterbehilfe durch Mediziner
Bei der Frage, ob die BMA auch die Verabreichung von tödlichen Medikamenten durch Mediziner befürworten soll, waren jedoch 40 Prozent dagegen, nur 30 Prozent stimmten für diesen Vorschlag.
In Deutschland steht eine rechtliche Regelung des Themas weiter aus. Aktiv ist Sterbehilfe ist strafbar, passiv ist sie dann legal, wenn eine Willensäusserung des Betroffenen oder eine gültige Patientenverfügung vorliegt.
