London will USA in europäische Hormus-Mission einbinden

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Grossbritannien,

Vor gut einer Woche schlug Grossbritannien eine rein europäische Militärmission in der Strasse von Hormus vor. Nun gibt es einen neuen Kurs in dieser Frage.

Am 19. Juli stoppten die iranischen Revolutionsgarden den britischen Öltanker «Stena Impero» in der Strasse von Hormus. Foto: Morteza Akhoondi/Tasnim News Agency/AP
Am 19. Juli stoppten die iranischen Revolutionsgarden den britischen Öltanker «Stena Impero» in der Strasse von Hormus. Foto: Morteza Akhoondi/Tasnim News Agency/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • London will USA in Schutzmission von Handelsschiffen einbinden.
  • Ein «europäisch geführter Ansatz unterstützt von den USA» sei der beste Weg.
  • Wie ein Militäreinsatz mit Amerika aussehen könnte, ist bisher noch unklar.

Die britische Regierung unter Boris Johnson setzt nicht auf eine rein europäische Militärmission zum Schutz von Handelsschiffen in der Strasse von Hormus.

Ein «europäisch geführter Ansatz unterstützt von den USA» sei der beste Weg. Das erklärte das Aussenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in London. Für die europäischen Partner Frankreich und Deutschland ist der Kurswechsel der Briten problematisch. Sie wollen sich von US-Präsident Donald Trumps Politik des «maximalen Drucks» gegenüber dem Iran abgrenzen.

Europäische Militärmission wurde letzte Woche vorgeschlagen

Nach der Festsetzung eines britischen Tankers hatte vor gut einer Woche der damalige britische Aussenminister Jeremy Hunt eine europäische Militärmission vorgeschlagen. Nur drei Tage später wurde Johnson von seiner Konservativen Partei zum neuen Parteichef und damit auch Premierminister gekürt.

Hunt wurde inzwischen vom einstigen Brexit-Minister Dominic Raab abgelöst. Der machte bereits am Samstag in einem seiner ersten Interviews nach Amtsantritt mit der Tageszeitung «The Times» klar: Er will nicht alles so wie sein Vorgänger machen. «Ich glaube, wir wollen einen europäisch geführten Ansatz, aber das scheint mir nicht ohne amerikanische Unterstützung machbar zu sein.»

Gemeinsame Sache mit Amerika

Ende vergangener Woche haben die Briten bei einer Truppenstellerkonferenz im Zentralkommando der US-Streitkräfte in Tampa, Florida, klar gemacht: Sie möchten in der Strasse von Hormus gemeinsame Sache mit den Amerikanern machen.

Dieser Kurs könnte die Allianz der Europäer in der Iran-Frage gefährden. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien versuchen gemeinsam, das Atomabkommen mit Teheran trotz des Ausstiegs der USA zu retten. Nach dem Vorstoss Hunts für eine europäische Militärmission ging die Bundesregierung deswegen auch nicht gleich in Abwehrhaltung.

Jede Anfrage müsse «aus der ganz konkreten Situation und unter Abwägung aller Punkte» beantwortet werden. Dies betonte die neue deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. «Wir können darüber erst reden und entscheiden, wenn wir wissen, was genau geplant ist.»

Wie ein Militäreinsatz aussehen könnte, ist bisher noch unklar. Die Optionen reichen von einem Beobachtungseinsatz bis hin zur Eskorte von Öltankern durch Kriegsschiffe.

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