Grant Shapps, britischer Verteidigungsminister, sagt seinen Besuch in Odessa ab – Geheimdienstinformationen deuten auf russische Kenntnis hin.
Grant Shapps, Verteidigungsminister von Grossbritannien, war an Bord der Maschine.
Grant Shapps, Verteidigungsminister von Grossbritannien, war an Bord der Maschine. - Maja Smiejkowska/Press Association/dpa

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps hat bei seinem jüngsten Besuch in der Ukraine eine Reise in die Hafenstadt Odessa aus Sicherheitsgründen abgesagt. Wie die Zeitung «Sunday Times» berichtete, deren Reporter in Shapps' Delegation dabei war, wurde der Trip in den Süden abgesagt, weil Russland nach Geheimdienstinformationen Kenntnis von dem geplanten Besuch am 8. März erlangt habe.

Der Minister war bereits in Kiew und hatte dort Gespräche geführt. Auch der oberste britische Militärbefehlshaber, Tony Radakin, war in der Delegation dabei.

Shapps kritisierte den russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf. «Putin hat gezeigt, dass er rücksichtslos, skrupellos und achtlos ist», sagte der Minister der Zeitung. Er verwies darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in Odessa waren, als die Stadt von russischen Raketen beschossen wurde.

Technologische Kriegsführung und ihre Folgen

Putin sei «der Ermordung zweier westlicher Führer gefährlich nahegekommen», egal ob absichtlich oder zufällig, sagte Shapps. Das britische Verteidigungsministerium teilte mit: «Auf einer kürzlichen Reise in die Ukraine machte der Verteidigungsminister aus Sicherheitsgründen keinen geplanten Besuch in Odessa.»

Vor Kurzem war zudem bekannt geworden, dass das GPS-Signal des britischen Regierungsflugzeugs, mit dem Shapps von einem Besuch des Nato-Manövers «Steadfast Defender» in Polen zurückkehrte, vermutlich wegen des Einsatzes von russischen Störsendern ausgefallen war. Es war unklar, ob die Maschine gezielt ins Visier genommen wurde.

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