Brüssel ruft zu raschem Einsatz neuer Omikron-Impfstoffe auf
Die EU-Kommission hat die Mitgliedsstaaten zum raschen Einsatz der neuen Omikron-Impfstoffe aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Kommission: Schliessen von Impflücken ist «Top-Priorität».
«Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Mitgliedstaaten über solide Impfstrategien verfügen, um sich auf den Herbst und den Winter vorzubereiten», erklärte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Freitag in Brüssel. Dies gelte insbesondere für die neu zugelassenen Booster-Vakzine.
Das Schliessen von Impflücken sei eine «Top-Priorität», betonte Kyriakides. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben Schleswig-Holstein und das Saarland in Deutschland die höchsten Impfquoten, die niedrigsten gibt es in Sachsen und Thüringen.
Die EU-Kommission hatte die neuen Corona-Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna am Donnerstag auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen. Sie sind bisher aber nur auf die Variante BA.1 angepasst, die bis zum Frühjahr besonders verbreitet war. Voraussichtlich im Herbst dürfte in Europa dann die Zulassung eines Biontech/Pfizer-Impfstoffs erfolgen, der auf die aktuellen Untertypen BA.4 und BA.5 zugeschnitten ist.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die EMA-Entscheidung als «Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie» gelobt. Nach seinen Angaben sollen die neuen auf BA.1 angepassten Vakzine in Deutschland bereits kommende Woche bereit stehen.
Gegen die erwarteten Herbst- und Winterwellen empfiehlt die EU-Kommission den Mitgliedsländern zudem neue Auflagen zum Maskentragen sowie Obergrenzen für Zusammenkünfte vieler Menschen. «Wenn solche Vorgaben vor der nächsten Welle oder zu ihrem Beginn umgesetzt werden, ist ihre Wirkung am grössten», heisst es in einer Brüsseler Mitteilung.