EU-Chefdiplomatin kritisiert Äusserungen von Trump zu Ukraine
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas weist Donald Trumps Vorwürfe über eine ukrainische Blockade von Friedensgesprächen zurück.

Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kritisiert US-Präsident Donald Trump für dessen Äusserungen über eine angebliche ukrainische Blockade von Friedensverhandlungen mit Russland.
«Das wahre Hindernis ist nicht die Ukraine, sondern Russland, dessen Kriegsziele sich nicht geändert haben», erklärte Kallas. Als Beleg wertete sie die jüngsten Aggressionen. «Während Russland vorgibt, den Frieden zu suchen, hat es einen tödlichen Luftangriff auf Kiew gestartet», kritisierte sie. Dies sei kein Streben nach Frieden, sondern eine Verhöhnung dessen.
Trump wirft Selenskyj vor, Krieg mit Russland unnötig zu verlängern
Trump hatte zuvor dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, mit seiner Haltung den Krieg mit Russland unnötig zu verlängern. Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Krim durch die Russen zu akzeptieren, sei «sehr schädlich für die Friedensverhandlungen», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
Es seien solche aufhetzende Äusserungen, die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen. Wenig später erklärte er zudem, dass er glaube, einen Deal mit Russland zu haben. Man müsse aber noch eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen.
Selenskyj argumentiert unter anderem, dass ein Abtreten der Schwarzmeerhalbinsel Krim nicht mit der ukrainischen Verfassung zu vereinbaren wäre. Europäische Partner befürchten zudem, dass ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werden könnte, wenn ein Land wie die Ukraine dazu gezwungen würde, offiziell Gebiete an einen Aggressor abzutreten.