Europäische Ermittler löschen IS vom Internet

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Deutschland,

An einem Aktionstag haben europäische Ermittler tausende Webseiten mit Inhalten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gelöscht.

IS
Solche Bilder soll es im Netz nicht mehr geben: Europäische Ermittler haben Server des IS-Sprachrohrs Amaq erfolgreich angegriffen und lahmgelegt. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Europäische Ermittler löschten an einem Aktionstag tausende Webseiten des IS.
  • Die belgische Staatsanwaltschaft teilte mit: «Wir haben sie vorerst k.o. geschlagen».

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hat sich an einer globalen Cyber-Attacke auf islamistische Propaganda beteiligt. An dem Aktionstag nahmen Polizeibehörden aus 30 Staaten teil, wie das BKA am Montag mitteilte. Tausende Webseiten mit Inhalten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) seien gelöscht.

Entsprechend viele Messenger-Kanäle und -Gruppen sind gesperrt worden, hiess es weiter. Die Cyber-Attacke wurde demnach von der europäischen Polizeibehörde Europol koordiniert. Sie richtete sich gegen das IS-Sprachrohr Amaq.

«Vorerst k.o. geschlagen»

«Wir haben sie vorerst k.o. geschlagen», sagte der Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft, Eric van der Sypt. Eine vergleichbare Cyber-Attacke im Jahr 2018 habe Amaq aber nicht davon abhalten können, «wieder auf die Beine zu kommen».

Am 27. April 2018 hatte Europol eine bis dahin beispiellose Attacke auf Amaq unternommen. Über das Propagandamedium reklamieren die Islamisten vielfach nach Anschlägen die Täterschaft für sich und nennen ihr Motive.

europol
Europol-Zentrale im niederländischen Den Haag. (Archivbild) - ANP/AFP

Beim BKA ist die Internet Referral Unit (IRU) als nationale Meldestelle dafür zuständig, Löschungen im Internet anzuregen. Die IRU habe mehr als 1300 Löschanregungen für Messenger-Accounts und mehr als 200 Löschanträge für Links an Europol übermittelt. Das teilte das BKA mit.

Vom 1. Oktober 2018 bis zum 31. Oktober 2019 seien mehr als 12'800 Links an Online-Service-Provider mit der Anregung zur Löschung gemeldet worden. In rund 60 Prozent der Fälle seien die Dienstanbieter den Löschersuchen nachgekommen.

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