Bürgermeister von Tschernihiw: Stadt ist komplett zerstört
Der Bürgermeister von Tschernihiw redet davon, dass die Stadt «komplett verwüstet» ist. In den letzten Wochen seien mehr als 200 Zivilisten getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem Bürgermeister von Tschernihiw ist die nordukrainische Stadt total verwüstet.
- Mehr als 200 Zivilisten seien in der letzten Woche getötet worden.
Der Bürgermeister der nordukrainischen Stadt Tschernihiw hat grosse Zerstörungen durch russische Truppen beklagt. «Die Stadt ist komplett verwüstet», sagte Wladyslaw Atroschenko am Samstag. In den vergangenen Wochen seien in der Stadt mehr als 200 Zivilisten getötet worden.
Von den mehr als 285 000 Einwohnern, sei demnach mittlerweile nicht einmal mehr die Hälfte übrig, sagte Atroschenko. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Bürgermeister beschrieb eine katastrophale humanitäre Lage in seiner Stadt. Die Stadt liegt nahe der russischen und belarussischen Grenze.
Russische Soldaten hätten eine Brücke zerstört, die in Richtung Kiew führte. Nun sei es nicht mehr möglich, Fluchtkorridore für Zivilisten einzurichten. Auch die Stromversorgung funktioniere nicht mehr. Aufgeben werde man aber nicht, betonte Atroschenko.
Das Stadtbild wird durch zahlreiche mittelalterliche Kirchen und Klöster geprägt, von denen nach ukrainischen Angaben mindestens zwei beschädigt worden sind. Die Ukraine strebt für das Zentrum von Tschernihiw den Status als Weltkulturerbe an.