Clinch in Moria bei Lesbos, Flüchtlingskrise im Kongo
Im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos kommt es mittlerweile jede Woche zu Kämpfen. Währenddessen herrscht im Kongo die am wenigsten beachtete Migrationskrise.
Das Wichtigste in Kürze
- Moria hat 7000 Migranten unter seinem Dach – bei Raum für 3000.
- Das führt des Öfteren zu Schlägereien.
- Der Kongo kämpft mit einer schlimmen Flüchtlingskrise – und wird kaum beachtet.
Kein Wunder. Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist es erneut zu Schlägereien zwischen Migranten gekommen. Warum das keine Überraschung ist erklärt Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, auf Twitter: «Der Asylprozess funktioniert hier einfach nicht».
"Der Asylprozess funktioniert hier einfach nicht. Das ist ein Skandal für diesen Kontinent." Unser Geschäftsführer @FlorianWestphal aus dem Flüchtlingscamp #Moria auf der griechischen Insel #Lesbos. pic.twitter.com/PgkAbNTHSp
— Ärzte ohne Grenzen (@msf_de) May 17, 2018
7000 Menschen engen sich in Moria zusammen – bei Platz für knapp 3000 Menschen. Da sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Der Anlass für den jüngsten Clinch bleibt zunächst unbekannt. Wie örtliche Medien berichten, haben sich dieses Mal Migranten aus Syrien und Afrika mit Steinen beworfen. Die Polizei vor Ort griff mit Pfefferspray ein.
Im Lager gehören Raufereien mittlerweile fast zur Tagesordnung. Schon letzte Woche ist die Situation einmal ausgeartet.
Die Flüchtlingskrise im Kongo
Wie die sda meldet, ist aus Sicht der Hilfsorganisation «Norwegian Refugee Council» die Flüchtlingskrise im Kongo die am meisten vernachlässigte der Welt. Genauso viele Menschen beantragen da humanitäre Hilfe wie in Syrien.
The world's most neglected #displacement crises, according to NRC's report launched today:
— Norwegian Refugee Council (@NRC_Norway) June 7, 2018
1. #DRCongo
2. #SouthSudan
3. #CentralAfricanRepublic
4. #Burundi
5. #Ethiopia
6. #Palestine
7. #Myanmar
8. #Yemen
9. #Venezuela
10. #Nigeriahttps://t.co/Jgmg8yObTJ #neglectedcrises
Dabei fehlen nicht nur Medienberichte zur Situation, sondern auch die nötigen Hilfsmittel vor Ort. Mehr als 13 Millionen Menschen benötigen hier nach Schätzungen der Uno humanitäre Hilfe.