Razzia

Compact: Infos über Razzia womöglich durchgesickert

Redaktion
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Deutschland,

Das Bundesinnenministerium hat den Verdacht, dass Informationen zur Razzia gegen das Magazin «Compact» womöglich vorab an die Medien gelangt sind.

Compact
Diese Woche fand eine Razzia bei Geschäftsräumen von Compact und Wohnungen von damit verbundenen Personen durchgeführt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche fand in Deutschland eine Razzia gegen das Magazin «Compact» statt.
  • Pressefotografen waren verdächtig schnell an einigen der Standorten vor Ort.
  • Nun vermutet das deutsche Innenministerium, dass Informationen durchgesickert sind.

Das Innenministerium untersucht, ob Details zur Razzia gegen das rechtsextremistische Magazin «Compact» vorzeitig an die Medien gelangt sind.

Behörde sucht nach Leck

Auf der Suche nach der Ursache für das mögliche Leck hat das Bundesinnenministerium eine Untersuchung eingeleitet. So berichtet es die «Frankfurter Allgemeine». «Uns ärgert das, wenn vorher Informationen durchdringen», äusserte sich ein Sprecher des Ministeriums in Berlin (D).

Compact
Eine Mitarbeiterin einer Bahnhofsbuchhandlung hält eine Ausgabe des Magazins «Compact», um es danach aus dem Sortiment zu nehmen. - keystone

Er bekräftigte, dass das Ministerium diese Informationen nicht weitergegeben habe. Er wies darauf hin, «viele Landesbehörden, viele Polizeibehörden, viele Verfassungsschutzämter» in die Razzia involviert waren. Eine Vielzahl von Menschen in diesen Behörden wussten von dem bevorstehenden Einsatz.

Faeser verbietet «Compact»

Die Razzia folgte auf die Entscheidung der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), das «Compact»-Magazin zu verbieten. Sie bezeichnete das Magazin als «ein zentrales Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene». Im Rahmen der Razzia wurden mehrere Geschäftsräume von «Compact» sowie Wohnungen von leitenden Mitarbeitern, der Geschäftsleitung und Anteilseignern untersucht.

Compact
Jürgen Elsässer, Gründer und Chefredakteur des Magazins «Compact», spricht zu Journalisten - keystone

Verdächtig war, dass Pressefotografen bei einigen der Durchsuchungen anwesend waren. Einige Medien berichteten kurz nach der offiziellen Ankündigung des Verbots sehr detailliert über den Einsatz. Dies hat Fragen aufgeworfen, ob Informationen über die bevorstehenden Einsätze gezielt an ausgewählte Medien weitergegeben wurden.

Ein Sprachrohr der Rechtsextremen

«Compact», eine deutsche, politische Monatszeitschrift, wurde als Sprachrohr der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) und der islamfeindlichen Pegida-Bewegung präsentiert. Chefredakteur war Jürgen Elsässer und Herausgeber war der Kai Homilius Verlag.

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Kommentare

User #5759 (nicht angemeldet)

hoffentlich wird der fall rechtlich untersucht. geht gar nicht.

User #2691 (nicht angemeldet)

"womöglich durchgesickert" nennt man dies nicht durchgestochen (absichtlich weiter gegeben)?

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