COP26: Keine Veränderungen nach Klimagipfel in der Schweiz

Der Klimagipfel in Glasgow ist zu Ende. In der Schweiz wird sich voraussichtlich nicht viel ändern, obschon laut Experten drastische Massnahmen nötig wären.

Simonetta Sommaruga
Simonetta Sommaruga an der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klimakonferenz in Glasgow ging am Samstag zu Ende.
  • Das Fazit der Bundesrätin und UVEK-Vorsteherin ist nicht positiv.
  • Auch laut Klimaforscher hat der Klimagipfel zu wenig erreicht.

Der Klimagipfel in Glasgow ging letzten Samstag zu Ende und das Fazit der Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist vernichtend: Der Gipfel habe keine Geschichte geschrieben.

Auch aus der Sicht des Klimaforschers Martin Grosjean der Uni Bern schloss die Konferenz unter einem schwachen Zeichen. «Die Abschlusserklärung ist bezüglich des Abkommen von Paris völlig ungenügend.» Die Konferenz habe es verpasst, griffige, genügende und verbindliche Beschlüsse zu fassen.

«Die Schweiz hat keinen Plan»

In der Schweiz müssten die Emissionen drastisch reduziert werden, um die Ziele von Paris zu erreichen. «Sowohl die Emissionen, welche im Inland entstehen, wie auch die Emissionen im Zusammenhang mit Import von Gütern: -50 Prozent bis 2030 und Netto null bis 2050.»

Prof. Dr. Martin Grosjean
Prof. Dr. Martin Grosjean kritisiert den Klimagipfel in Glasgow stark. - Universität Bern

Doch der Forscher stellt infrage, ob das klappen kann. «Die Schweiz hat Versprechen gemacht und Absichten geäussert. Sie hat aber überhaupt keinen Plan, wie diese umgesetzt werden können. Im Juni 2021 wurde das CO2-Gesetz ja bekanntlich abgelehnt.»

Um tatsächlich etwas zu verändern, brauche es «vor allem Einsicht in die schiere Notwendigkeit und Dringlichkeit zum Klimaschutz», so Grosjean. Eine Diskussion um einen verbindlichen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas sei dringend notwendig.

Das hat Sommaruga erreicht

Im Vorfeld des Gipfels erhielt Simonetta Sommaruga den Auftrag, die Problematik der Doppelzählung von Emissionsverminderungen im Ausland zu lösen. Es wurden in Glasgow Regeln verabschiedet, welche die doppelte Anrechnung zwischen den Staaten verhindern.

Hat der Klimagipfel sein Ziel verfehlt?

Ausserdem hat sich die Schweiz in Glasgow dafür eingesetzt, dass die Investitionen in den Klimaschutz weltweit gestärkt werden. Alle Länder, die dazu in der Lage sind, sollen Unterstützung leisten. So hat die Schweiz über 50 Millionen Franken gesprochen, die in klimaschützende Projekte fliessen sollen.

Zwar zeigt sich Sommaruga mit dem Ergebnis des Klimagipfels unzufrieden, dennoch spricht sie bei gewissen Punkten von Fortschritten. Vor allem die erstmalige Niederschreibung des Ausstiegs von Kohle und Öl sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Klimakrise.

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