Corbyn reagiert vor Wahlen auf Twitter-Kritiker
Morgen Donnerstag finden in Grossbritannien vorgezogene Neuwahlen statt. Nach Premier Johnson greift auch Oppositionsführer Jeremy Corbyn in die Trickkiste.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wird in Grossbritannien das neue Parlament gewählt.
- Labour-Parteichef Corbyn stellte sich auf Twitter seinen Kritikern.
In Grossbritannien wird am Tag vor den nationalen Parlamentswahlen um jede Stimme gekämpft. Neben unzähligen Auftritten und viel klassischer Werbung geben sich die Parteichefs auch volksnah. So veröffentlichte Premierminster Boris Johnson ein ungewöhnliches Wahlkampf-Video.
Doch auch die Opposition schläft nicht. Labour-Parteichef Jeremy Corbyn kämpft für eine Mehrheit – damit er als Premierminister in die Downing Street Nummer 10 einziehen kann.
Kommunismus-Beleidigungen
Dazu sprang der 70-Jährige auf den «Mean Tweets» Trend auf. Berühmte Persönlichkeiten lesen dabei bösartigen Nachrichten vor, die sie auf Twitter bekommen – und reagieren mehr oder weniger lustig darauf.
Bei Berufspolitiker Corbyn tönen die Twitter-Anfeindungen ungefähr so: «Ich denke Jeremy Corbyn wird froh sein, wenn die Wahl vorbei ist, damit er wieder seinen Kommunisten-Hut tragen kann.
BBC hatte vor einem Jahr ein Bild von Corbyn gezeigt, welches teilweise mit Photoshop bearbeitet war um seine Nähe zu Russland und dem Kommunismus zu untermalen. Er selbst sieht seinen Hut einfach als Kopfbedeckung.
Dafür reagiert Corbyn teilweise auch mit Humor. Ein User fragt kritisch: «Labour will gratis Universitäts-Ausbildung für alle? Wer soll denn das Bezahlen? Corbyn denkt immer noch es gibt einen magischen Geld-Baum!»
«Der nächste Premierminister!»
Darauf meint der Parteichef gelassen: «Ja, den gibt es – auf den Kaiman-Inseln!» Das britische Überseegebiet gilt als Steuerparadies, 200'000 Firmen sind dort angesiedelt. Auch das will Labour ändern.
Nach einigen Beleidigungen kommt dann der letzte «Mean Tweet». Ein User meint: «Kann mir jemand sagen, wer Jeremy Corbyn ist?»
Daraufhin dieser gelassen: «Der nächste Premierminister!»
Ob sein Wunsch Realität wird, zeigt sich nach dem Wahl-Donnerstag. Den Brexit erwähnte der Labour-Chef übrigens im ganzen Video mit keinem Wort.