Boris Johnson: So will er die Briten erobern
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament.
- Jetzt greift Premier Boris Johnson in die Trickkiste.
Morgen Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament. Laut einer neuen Umfrage ist der Vorsprung der Partei von Premier Boris Johnson auf die oppositionelle Labour-Partei beachtlich geschrumpft.
Grund genug für Brexit-Boris um die Herzen der Briten mit einer kuriosen Parodie eines Weihnachts-Klassikers zu erobern.
Der Premierminister postete er einen Clip auf Twitter. Im Video parodiert Johnson eine der Szenen aus dem Kultfilm «Tatsächlich... Liebe».
Im Original aus dem Jahr 2003 tauchte Schauspieler Andrew Lincoln in der Rolle des Mark vor der Haustür von Keira Knightley (Juliet) auf, um ihr auf Plakaten seine unsterbliche Liebe zu gestehen.
In der neuen Version klingelt nun Johnson mit einem Berg Karten unterm Arm an der Tür einer Frau.
Boris Johnson postet Parodie
In dem Clip «Tatsächlich Konservative wählen» zeigt ein schweigender Johnson der Frau eine Reihe von Plakaten, auf denen er für Donnerstag zur Stimmabgabe für seine Tories aufruft.
«Mit ein bisschen Glück werden wir im neuen Jahr den Brexit erledigt haben (falls das Parlament ihn nicht wieder blockiert)», steht da etwa.
Oder: «Ihre Stimme war nie wichtiger. Der andere Typ könnte gewinnen. Sie müssen sich also entscheiden zwischen einer arbeitenden Mehrheit oder einem anderen festgefahrenen Stau-Parlament.»
Johnsons Wahlspot wurde in den Onlinediensten rasch zum Erfolg und bis Dienstagmittag mehr als eine Million Mal angeklickt.
Hugh Grant zeigt sich pikiert
Pikant ist Johnsons Parodie auch deshalb, weil mit Hugh Grant einer der Hauptdarsteller des Originalstreifens ein Anhänger der gegen den Brexit kämpfenden britischen Liberaldemokraten ist.
Grant, der in «Tatsächlich Liebe» den Premier spielt und im derzeitigen Wahlkampf offen gegen Johnson Stellung bezog, äusserte sich im BBC-Radio pikiert über den Spot.
Dieser sei zwar «ziemlich gut gemacht», zeige aber gerade deshalb, dass die Konservativen für ihren Wahlkampf «schrecklich viel Geld» zur Verfügung hätten.
Zudem merkte er an, dass Andrew Lincoln im Original eine Karte mit der Aufschrift «Wegen Weihnachten sagst du die Wahrheit» in die Höhe hält. Johnsons Wahlkampf-Leute hätten wohl gedacht, dass das bei Johnson «nicht so grossartig aussehen würde».