Corona: EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte gegen Reise-Wirrwarr
Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen im EU-Raum entweder grün, orange oder rot markiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Staaten wollen eine gemeinsame Ampel-Karte einführen.
- Darauf verständigten sich die Botschafter der Staaten heute mit ausreichender Mehrheit.
Mit einer gemeinsamen Ampel-Karte wollen die EU-Staaten das coronabedingte Reise-Wirrwarr in Europa mildern. Je nach Infektionsgeschehen sollen Regionen entweder grün, orange oder rot markiert werden. Für «grüne» Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Reiseeinschränkungen erlassen. Darauf verständigten sich die Botschafter der EU-Staaten am Freitag mit ausreichender Mehrheit.
«Der endgültigen Annahme durch die Europaminister am Dienstag steht nun nichts mehr entgegen», sagte ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft am Freitag nach einem Treffen der EU-Botschafter. Weil Deutschland derzeit den Vorsitz der EU-Staaten innehat, leitet es die Verhandlungen. Die Empfehlungen sind allerdings nicht bindend.
Gemeinsame Regeln für Reisende aus orange oder rot markierten Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig einigten sich die EU-Staaten auf europaweite Standards für Quarantäne- und Test-Regeln.
Die Ampel-Karte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Neben den EU-Staaten soll sie unter anderem auch Island und Norwegen umfassen. Die Einigung der Botschafter soll kommenden Dienstag noch beim Rat für Allgemeine Angelegenheiten von den Ministern bestätigt werden. Bislang entscheidet jedes Land mit eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu grossen Unterschieden.