Coronavirus: Airline schmeisst autistisches Kind trotz Attest raus
Weil ein vierjähriger US-Bub mit Autismus keine Maske zum Schutz gegen das Coronavirus anziehen konnte, mussten er und seine Familie das Flugzeug verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Mutter wies vor dem Flug ein Attest ihres Sohnes zur Befreiung der Maskenpflicht vor.
- Ihr Sohn habe Autismus und raste aus, wenn er eine Maske tragen müsse.
- Die «Spirit Airline» wollte nichts davon wissen und schmiss die Familie kurzerhand raus.
Ein vierjähriger Bub mit Autismus musste mit seinen Eltern in den USA wieder aus dem Flieger steigen. Grund: Die Airline akzeptierte das Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht nicht.
Die Regeln bezüglich des Coronavirus in den USA sagen, dass schon Kinder ab zwei Jahren eine Maske tragen müssen. Die einzige Ausnahme wird gewährt, wenn ein medizinisches Attest vorliegt. Wie die Mutter des Buben gegenüber US-Medien erklärt, hatte sie das Attest der «Spirit Airline» vorgewiesen.
Mutter: «Dann rastet er aus»
«Er muss keine Maske tragen. Wenn er eine trägt, hält er die Luft an, rastet aus und verletzt sich selbst», erklärte sie. Das schien der Fluggesellschaft egal zu sein, sie bestand darauf, dass der Vierjährige eine Schutzmaske anziehen müsse.
Autismus sei keine Störung, hätte man ihr weismachen wollen. Ihr Sohn müsse eine Maske tragen oder das Flugzeug verlassen, so die Belegschaft. Die Ankündigung wurde schlussendlich in die Tat umgesetzt. Die Familie musste die Maschine verlassen.
In einer Stellungnahme erklärt «Spirit Airlines»: «Unsere aktuellen Regeln umfassen keine medizinischen Ausnahmen, egal welche Diagnose. Unsere Mitarbeiter erklärten das der Familie, fragten allerdings nicht nach dem genauen medizinischen Status.»
Airline ändert Richtlinien zum Coronavirus
Seit Montag sei eine Befreiung von der Maskenpflicht aus medizinischen Gründen nun auch in ihren Flugzeugen möglich, so Spirit. Man habe die Richtlinien zum Coronavirus angepasst. Personen mit Behinderungen können künftig auch ohne Maske an Bord gehen.
Die Familie hat nach dem Rausschmiss einen Flug bei «American Airlines» gebucht. Ihr Ziel hat sie mit ein wenig Verspätung doch noch erreicht. Der autistische Bub musste dabei keine Maske tragen.