Coronavirus: Bayern verhängt erneut Katastrophenfall
Ministerpräsident Markus Söder verhängt strenge Massnahmen gegen das Coronavirus. «Die Zahlen müssen runter», sagt er.
Das Wichtigste in Kürze
- Bayern ruft erneut den Katastrophenfall aus.
- Ab Mittwoch sollen schärfere Regeln gegen das Coronavirus gelten.
Nach einer Krisensitzung mit seinem Kabinett hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder den Katastrophenfall ausgerufen und verschärfte Massnahmen gegen das Coronavirus bekannt gegeben. Über die Massnahmen muss am Dienstag noch der Landtag abstimmen. Sie sollen vom Mittwoch an bis zum 5. Januar gelten.
«Es reicht einfach nicht, wir müssen mehr tun», sagte Söder an der Pressekonferenz am Sonntag. Der sanfte Lockdown habe nur eine milde Wirkung. «Die Zahlen sind einfach zu hoch, sie müssen runter», so Söder.
10-Punkte-Plan gegen Coronavirus
Söders Plan umfasst zehn Punkte. In ganz Bayern gilt eine allgemeine Ausgangsbeschränkung. Die Menschen dürfen nur noch aus triftigen Gründen wie Schule oder Arbeit aus dem Haus gehen. Für «Hotspots» mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 gelten nächtliche Ausgangssperren von 21 bis 5 Uhr. Ab Mittwoch ist der Konsum von Alkohol unter freiem Himmel in Bayern verboten.
Bisher gilt eine Kontaktbeschränkung für private Treffen. Bis zu fünf Personen aus maximal zwei Haushalten dürfen sich demnach treffen. Eine Ausnahme soll lediglich für die Weihnachtstage gelten, vom 23. bis zum 26. Dezember. Dann dürfen sich bis zu maximal zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten treffen. Das gilt aber nicht für Silvester.
Weiter wird der Präsenzunterricht ab der Achten Klasse eingeschränkt. Die Klassen werden demnach geteilt. In Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 wechseln die Klassen ab dem achten Schuljahr in den Fernunterricht.
«Letzte Zeitachse» vor Weihnachten
Es sei jetzt die «letzte Zeitachse», um vor Weihnachten noch etwas zu erreichen. «Wir brauchen kein endloses Stop and Go», sagte Söder. Eine Entscheidung nach Weihnachten wäre zu spät, so Söder. Das Gebot der Stunde: «Jetzt handeln.»
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) äusserte die Hoffnung, dass es im Januar wieder Lockerungen geben könne. Es sei immerhin gelungen, den Anstieg bei den Infektionszahlen einzudämmen, sagte er.