Frankreichs Präsident verhängt wegen des Coronavirus ab Samstag erneut eine Ausgangssperre in Grossstädten. Nau.ch hat mit betroffenen Jugendlichen gesprochen.
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Alles dicht wegen des Coronavirus: Eine Frau geht an leeren Restaurants im Zentrum von Lyon vorbei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verhängt ab Samstag eine erneute Ausgangssperre.
  • Nau.ch hat bei betroffenen Jugendlichen nachgefragt, wie sie die Situation empfinden.
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Am Mittwochabend gab Frankreichs Präsident Emmanuel Macron neue Corona-Massnahmen bekannt. Ab Samstag tritt der Gesundheitsnotstand wegen des Coronavirus in Kraft. Denn auch das Nachbarland der Schweiz verzeichnet steigende Infektionszahlen.

Dieser Notstand beinhaltet eine Ausgangssperre zwischen 21 und 6 Uhr. Betroffen sind neben Paris auch Städte wie Montpellier, Rouen und Lyon.

Zuletzt wurde der Notstand Ende März für das ganze Land verhängt. Anfang Mai wurde er bis zum 10. Juli verlängert.

Emma (19): Ein zweiter Lockdown wegen Coronavirus wäre «sinnvoller»

Doch wie reagieren junge Franzosen auf diese Beschränkung wegen des Coronavirus? Für die 19-jährige Emma Delaunay ist diese Ausgangssperre sinnlos.

«Ich bin Studentin und den Tag verbringe ich sowieso mit meinen Freunden. Wir können uns dabei auch sehr schnell anstecken. Deshalb hätte ich einen zweiten Lockdown, der nicht nur das Nachtleben betrifft, für sinnvoller gehalten.»

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Die 19-jährige Emma D. findet, man sollte sich nicht beklagen, wenn die Massnahmen gegen das Coronavirus nicht so strikt sind. - zVg

Sie verstehe allerdings die Entscheidung von Macron. «Die Restaurants ganz zu schliessen wäre wegen der Wirtschaft auch nicht klug gewesen. Macron hat also einen cleveren Mittelweg gefunden. Wie viel das wirklich bringt, wird sich ja zeigen.»

Werden ihr die Partys fehlen? Emma: «Dass ich nicht feiern kann, stört mich überhaupt nicht. Ich gehe sowieso nicht so oft in den Ausgang.» Allerdings teilen nicht alle Gleichaltrigen ihre Meinung: «Einige meiner Freunde sind sehr verärgert über die Ausgangssperre.»

Léa (19): Ausgangssperre ist «paradox»

Verärgert ist auch die 20-jährige Léa Cirette aus Rouen: «Natürlich würde ich gerne Party machen, so wie fast alle in meinem Alter. Ich musste soeben meine Geburtstagsfeier absagen! Aber ich bin mir bewusst, dass diese Regeln eingeführt wurden, um das Virus einzudämmen.»

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Léa Cirette findet die Ausgangssperre paradox. - zVg

Doch auch Léa findet die Ausgangssperre etwas paradox: «Man darf abends nicht mehr das Haus verlassen, aber überfüllte öffentliche Transportmittel sind in Ordnung? Ich finde zu volle Verkehrsmittel schlimmer als Partys.»

Morgane (23): macht sich Sorgen um mentale Gesundheit

Auch die Studentin Morgane Delaunay aus Toulouse findet die Ausgangssperre keine gute Idee. «Es kommt mir irgendwie vor wie im Krieg. Wenn man nicht zu einer gewissen Zeit zu Hause ist, muss man eine Busse von 135 Euro bezahlen.»

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Die 23-jährige Morgane Delaunay aus Toulouse. - zVg

Sie macht sich ausserdem Sorgen um die mentale Gesundheit. «Das soziale Leben leidet sehr unter den neuen Regeln, man kann sich schnell einsam fühlen. Vor allem Menschen, die psychisch labil sind. Ausser zu Arbeiten und Studieren darf man nichts mehr tun.»

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