Coronavirus: In England wird die Lage in Spitälern wieder ernster

Nick Mäder
Nick Mäder

Grossbritannien,

In England wurden vor rund einem Monat alle Massnahmen wegen des Coronavirus aufgehoben. Wie hat sich die Lage seither entwickelt? Nau.ch klärt auf.

gesundheitsnotstand
Pflegekräfte in einem Spital, bald könnte der Gesundheitsnotstand aufgrund des Coronavirus aufgehoben werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. April könnten in der Schweiz die restlichen Corona-Massnahmen aufgehoben werden.
  • In England gibt es schon seit rund einem Monat keine Einschränkungen mehr.
  • Nau.ch klärt auf, wie sich die pandemische Lage auf dem Inselstaat seither entwickelt hat.

Ende Februar fielen in England die letzten Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Einen Monat später sollen auch in der Schweiz die übrig gebliebenen Massnahmen aufgehoben werden.

Nur noch bis zum 31. März regelt die Covid-Verordnung die besondere Lage. Sofern es keinen neuen Bundesratsentscheid gibt, wird die Schweiz danach erstmals seit über zwei Jahren in die normale Lage zurückkehren.

Heisst: Die Maske im ÖV und die Isolationspflicht fallen.

Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson hob am 24. Februar 2022 sämtliche Corona-Massnahmen auf. - dpa

Was könnte bei der Aufhebung aller Massnahmen auf die Schweiz zukommen? Nau.ch wirft zum Vergleich einen Blick auf die pandemische Entwicklung in England.

Coronavirus in England: Sinkende Zahlen nach Zertifikatsende

Als Premierminister Boris Johnson Ende Januar das Covid-Zertifikat und die Maskenpflicht fallen liess, wurden auch weniger Tests durchgeführt. Anfang Jahr liessen sich teilweise über zwei Millionen Engländer testen, während es im Februar deutlich weniger als eine Million waren.

Entsprechend stiegen die Fallzahlen des Coronavirus auch nicht sofort an. Im Gegenteil: Weil wenig getestet wurde, bewegte sich die Zahl der Neuinfektion auf dem Stand vor der letzten Welle im Herbst 2021.

Coronavirus Fallzahlen England
Die Fallzahlen des Coronavirus sanken in England trotz der Aufhebung des Zertifikats im Januar. - Screenshot / Gov.uk

Auch in den Spitälern sah die Lage vielversprechend aus: Der 7-Tages-Schnitt der Hospitalisationen halbierte sich Ende Februar auf um die 1000 Einweisungen innerhalb eines Tages.

Isolations-Abschaffung führte zu steigenden Spitaleinweisungen

Als Johnson am 24. Februar dann aber auch das Ende der Isolation verkündete und somit die letzte Corona-Massnahme beendete, änderte sich die Lage.

Nebst den Fallzahlen, die seither in die Höhe schiessen, müssen auch wieder mehr Menschen ins Spital eingewiesen werden. Aktuell liegt der 7-Tages-Schnitt der Spitaleinweisungen bei knapp 2000, was dem Stand zu Beginn des Jahres entspricht.

Die gute Nachricht ist allerdings, dass sich die Situation auf den englischen Intensivstationen bisher nicht verschlechtert hat. Zurzeit benötigen etwas mehr als 250 Patienten gleichzeitig ein Beatmungsbett, während es im Januar bis zu 800 Patienten waren.

Auch die Zahl der Todesfälle hat sich trotz der Aufhebung sämtlicher Corona-Massnahmen verringert. In den ersten Wochen des Jahres fielen jeweils mehr als 1500 Menschen dem Coronavirus zum Opfer. In der zweiten Märzwoche waren es noch 820 Personen.

Würden Sie die Aufhebung der letzten Corona-Massnahmen begrüssen?

Diese positive Entwicklung dürfte der hohen Impf- und Boosterquote zu verdanken sein. In England haben rund 67 Prozent aller Menschen über 12 Jahren eine dritte Impfung erhalten. In der Schweiz sind es hingegen «nur» 48 Prozent. Wie sich das auf die Spitäler auswirken wird, bleibt abzuwarten.

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