Coronavirus: Johnson stimmt Briten auf schwere Zeiten ein
Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Premier Boris Johnson ist am Coronavirus erkrankt.
- Nun verschickt er einen emotionalen Brief an 30 Millionen Haushalte.
- Schärfere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus schliesst Johnson nicht aus.
Mit einem emotionalen Brief stimmt der am Coronavirus erkrankte britische Premierminister Boris Johnson seine Landsleute auf schwere Zeiten ein. Auch schliesst er auch noch schärfere Massnahmen im Kampf gegen die Lungenkrankheit nicht mehr aus.
«Es ist wichtig für mich, offen und ehrlich mit Ihnen zu reden. Wir wissen, dass die Lage sich verschlechtert, bevor sie besser wird.» Dies steht in dem Schreiben, das Downing Street am Samstag in London veröffentlichte. Dieses soll in der kommenden Woche an 30 Millionen Haushalte geschickt werden.
Die Regierung treffe die richtigen Vorbereitungen. Je stärker diese Regeln befolgt würden, desto weniger Leben würden verloren. Und desto eher könne man in ein normales Leben zurückkehren.
Greift Johnson wegen Coronavirus noch richtig durch?
Johnson schloss aber auch eine weitere Verschärfung der Massnahmen nicht aus. «Wir werden nicht zögern, weiterzugehen, wenn uns der wissenschaftliche und medizinische Ratschlag sagt, dass wir das tun müssen.»
Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg am Sonntag in Grossbritannien auf über 1020. Die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei rund 17'300. Neben Johnson haben sich auch Gesundheitsminister Matt Hancock und Thronfolger Prinz Charles mit dem Coronavirus infiziert.
Am Montag hatte der Premierminister nach langem Zögern eine Ausgangssperre verhängt. Noch Anfang März hatte er geprahlt, er habe Menschen in einem Krankenhaus, darunter Covid-19-Patienten, die Hände geschüttelt. Das werde er auch weiterhin tun, sagte er damals.
In dem Brief rechtfertigt Johnson die Massnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus. Er verstehe die Schwierigkeiten, die diese «Störung» verursacht habe. «Aber die Massnahmen, die wir ergriffen haben, sind absolut notwendig, aus einem sehr einfachen Grund. Wenn zu viele Menschen auf einmal ernsthaft krank werden, kann der (Nationale Gesundheitsdienst) NHS nicht damit fertig werden.»
Und: «Das wird Leben kosten.» Deswegen müsse die Ausbreitung der Krankheit verlangsamt werden, «um so viele Leben zu retten wie möglich». Es gebe nur die einfache Anweisung - «Sie müssen zuhause bleiben.»