Coronavirus: Kinder sollen sich laut Experte anstecken statt impfen
Das Wichtigste in Kürze
- Sollen sich Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus impfen lassen?
- Ein britischer Impfexperte hat sich nun mit einer Aussage unbeliebt gemacht.
Immer mehr Länder öffnen die Impfung gegen das Coronavirus auch für Jugendliche und Kinder. Auch in der Schweiz können sich bereits Zwölfjährige mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer impfen lassen.
Die Impfung von Kindern ist allerdings in Experten-Kreisen umstritten. Ein britischer Impfexperte feuert die Debatte nun neu an. Professor Robert Dingwall ist Mitglied des Komitees für Impffragen (JCVI) in Grossbritannien. In dieser Rolle beraten er und seine Kollegen die Regierung, wenn es um Impfungen und Immunisation geht.
Auf Twitter sorgte er nun mit einer Aussage für Aufsehen. Dingwall ist der Auffassung, dass es für Kinder sicherer ist, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Dies anstelle einer Impfung.
Kritik wegen Long-Covid-Ignoranz
Er begründet dies mit der Chance auf Nebenwirkungen, welche nach einer Corona-Impfung auftreten können. Teenager seien einem äusserst geringen Risiko ausgesetzt, wenn sie sich infizieren. Vakzine müssten deshalb im Vergleich aussergewöhnlich sicher sein, so Dingwall.
Nach Zahlen aus den USA können vor allem bei jungen Männern nach der zweiten Impfung Herzprobleme auftreten. Insgesamt seien Nebenwirkungen aber selten.
Mit seiner Aussage sorgte er auf Twitter für Wirbel. So kritisieren User, dass auch Teenager an Long-Covid erkranken können. Eine Impfung sei deshalb die sicherere Wahl. Einige fordern deshalb gar seinen Rücktritt aus dem Komitee.
Coronavirus: Impfung nach Risiko-Nutzen-Abwägung
In der Schweiz hat das BAG eine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche herausgegeben, welche beispielsweise mit besonders gefährdeten Personen zusammenleben.
Der Verband der Kinderärzte Schweiz unterstützt die vom BAG kommunizierten Empfehlungen für Kinder und Jugendliche. Dies sagt Präsident Marc Sidler gegenüber Nau.ch.
«Jugendlichen, die sich impfen lassen möchten, soll im Rahmen einer differenzierten Impfberatung die Möglichkeit einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung offeriert werden.»