Coronavirus: So viele Impf-Nebenwirkungen gibts bei US-Teenies
Einige Kantone haben mit der Impfung gegen das Coronavirus von Kindern begonnen. Swissmedic erwartet in nächster Zeit erste Meldungen bezüglich Nebenwirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz haben einige Kantone mit der Impfung von Minderjährigen begonnen.
- Swissmedic erwartet in den nächsten Wochen erste Meldungen bezüglich Nebenwirkungen.
- In den USA sind mittlerweile etwa 500 Fälle von Herzproblemen bei jungen Männern bekannt.
Swissmedic hat dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus am 22. Juni das Go für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegeben. Im Kanton Zürich haben sich mittlerweile bereits zehn Prozent der 12- bis 15-Jährigen einen Termin ergattert.
Ein Thema, das Hand in Hand mit den Impfungen geht, sind die Nebenwirkungen. Swissmedic hat am 2. Juni das letzte Update bezüglich der Nebenwirkungen veröffentlicht: Von bis dahin 6 Millionen Impfungen wurden 950 Fälle als schwerwiegend klassifiziert. Wurden auch schon bei den Jugendlichen erste Nebenwirkungen registriert?
«Bislang noch nicht. Aber wir erwarten erste Meldungen von den Kantonen in den nächsten Wochen», teilt Swissmedic-Mediensprecher Alex Josty auf Anfrage von Nau.ch mit. Bis die Meldungen von seltenen Nebenwirkungen bei Swissmedic eintreffen, dauere es meist ein paar Tage bis Wochen.
Herzprobleme bei jungen Männer nach zweiter Impfung gegen das Coronavirus
In den USA können sich die 12- bis 15-Jährigen bereits seit Mitte Mai gegen das Coronavirus impfen lassen. Laut einer Biontech/Pfizer-Studie schützt die Impfung die Kinder zu 100 Prozent. Millionen Kinder und Jugendliche wurden im Land bereits einmal oder zweimal gegen Covid-19 geimpft. Bislang hat die US-Gesundheitsbehörde CDC aber etwa 500 Fälle von Herzproblemen bei Männern unter 30 nach der Corona-Impfung festgestellt.
Die berichteten Herzprobleme sind Myokarditis, eine Entzündung des Herzmuskels, und Perikarditis, eine Entzündung der Auskleidung um das Herz. Das Risiko ist nach der zweiten Dosis eines mRNA-Impfstoffs höher als nach der ersten, berichteten die Forscher der CDC.
Insgesamt seien die Nebenwirkungen aber sehr selten: nur 12,6 Fälle pro Million verabreichter zweiter Dosen. Die Forscher schätzen, dass die vollständige Impfung bei einer Million Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren maximal 70 Myokarditis-Fälle verursachen könnten. Dafür würden aber 5700 Infektionen, 215 Krankenhausaufenthalte und zwei Todesfälle verhindert.
Gegenüber der «New York Times» sagte Brian Feingold, ein Experte für Herzentzündungen bei Kindern: «Diese Ereignisse sind wirklich sehr selten, extrem selten. Das muss im Kontext mit den Erkrankungen und der Mortalität im Zusammenhang mit Covid-19 gesehen werden. Sie können die Impfung ablehnen, aber Sie gehen damit andere Risiken ein.»