Coronavirus: Lombardei soll abgeriegelt werden

Das Coronavirus hat die Welt Fest im Griff. Bisher starben global über 3400 Menschen, mehr als 100'000 Menschen weltweit sind infiziert.

Coronavirus - Grossbritannien
Passanten sind mit Mundschutz im Stadtzentrum von London unterwegs. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus kostete bisher über 3400 Menschen weltweit das Leben.
  • Bei über 100'000 Fällen weltweit wurde eine Infektion bestätigt.
  • Rund 54'000 Menschen konnten bisher geheilt werden.
  • Alle relevanten Informationen finden Sie im internationalen Liveticker.

21.55: Im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie will die italienische Regierung durchgreifen. So soll in der Lombardei ein Ein- und Ausreiseverbot verhängt werden, wie aus dem Entwurf einer Regierungsverordnung hervorgeht, die das Kabinett am Samstagabend beschliessen wollte.

Die gesamte Lombardei würde damit wegen des Coronavirus laut Reuters zur «roten Zone».

Die bis zum 3. April geltende Massnahme betrifft laut Informationen von Medien auch 11 Provinzen in den norditalienischen Regionen Piemonte, Veneto, Emilia Romagna und Marche. Betroffen sind die Provinzen Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro e Urbino, Venedig, Padua, Treviso, Asti und Alessandria.

Coronavirus
Giulio Gallera, der Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region Lombardei (r.), informierte bei einer Medienkonferenz über das neuartige Coronavirus. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/ANTONIO CALANNI

Nur mit Sondergenehmigungen wird man diese Provinzen betreten oder verlassen dürfen. Mitarbeiter aus dem Gesundheitssystem dürfen keinen Urlaub nehmen, wie aus dem Entwurf hervorgeht.

Geschlossen werden in der Lombardei und den 11 Provinzen Sportzentren, Museen, Kinos, Kulturzentren, Theater und Skipisten. Einkaufszentren sollen lediglich von Montag bis Freitag offen sein.

20.45: Im US-Bundesstaat New York gilt wegen des neuen Coronavirus nun der Notstand. Derzeit gebe es dort 76 bestätigte Fälle, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag in der Hauptstadt Albany. In dem Staat leben knapp 20 Millionen Menschen, davon rund 8,5 Millionen in der Metropole New York City.

57 Fälle traten bisher in deren Vorort Westchester auf, elf in New York City. Bisher wurden in dem Bundesstaat noch keine durch das Virus verursachten Todesfälle bestätigt.

Coronavirus - Mexiko
Ein Mann, der in der Innenstadt in Mexiko unterwegs ist, trägt einen Mundschutz.  - dpa

In den Vereinigten Staaten ist ein Notstand in erster Linie ein wichtiger bürokratischer Akt, weil Zuständigkeiten von der Bundesebene an regionale und lokale Behörden verlagert werden. Im Fall von Corona könnten staatliche Bedienstete schneller nötige Einkaufsaufträge zur Versorgung von Erkrankten vergeben und Aushilfen in Städten einstellen, in denen besonders viele Fälle auftreten, erklärte Cuomo.

Auch in den Bundesstaaten Kalifornien, Maine und Washington an der Westküste der USA wurde bereits der Notstand verhängt. Laut Zählungen der New York Times gab es in den Vereinigten Staaten bis Samstagnachmittag rund 350 bestätigte Fälle und 17 Tote.

20.22: Im französischen Parlament gibt es einen weiteren Corona-Fall. Eine nicht namentlich genannte Abgeordnete sei im Spital, teilte das Präsidium der Nationalversammlung am Samstag mit. Damit stieg die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus in der Nationalversammlung auf drei, darunter zwei Abgeordnete.

Der Abgeordnete Jean-Luc Reitzer, dessen Fall am Donnerstag bekanntgegeben worden war, sei noch immer auf der Intensivstation, hiess es am Samstag aus seinem Umfeld. Sein Zustand sei stabil.

18.40: Mit 5883 Fällen ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Italien am Samstag noch einmal deutlich gestiegen. 233 Menschen seien gestorben, wie der Zivilschutz in Rom bekanntgab. Mehrere Hundert sind allerdings auch schon wieder gesund gemeldet.

18.30: Das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» mit über 2000 Menschen an Bord ist wegen möglicher Coronavirus-Gefahr in mehreren Mittelmeer-Häfen auf Probleme gestossen. Das Schiff lief am Samstag in Messina auf Sizilien ein, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Allerdings waren sich die Behörden dort nicht einig, ob die Passagiere an Land gehen sollten.

MSC Opera
Das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» mit über 2000 Menschen an Bord wurde von Malta abgwiesen. - keystone

Zuvor hatte Malta die «MSC Opera» aus Furcht vor dem Coronavirus abgewiesen. Man habe sich mit der Reederei MSC Cruises darauf geeinigt, das Schiff nicht anlegen zu lassen, hatte Maltas Regierung erklärt. Damit habe man auf Befürchtungen in der Öffentlichkeit reagiert, obwohl es auf dem Schiff keinen nachgewiesenen Fall gebe.

17.10: Nachdem mehrere Crewmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, steht ein Nilkreuzfahrtschiff mit etwa 165 Menschen an Bord im Süden Ägyptens unter Quarantäne.

Neben der ägyptischen Besatzung befänden sich auch Touristen aus Frankreich, Indien und Amerika auf dem Schiff, hiess es am Samstag aus Behördenkreisen in der Stadt Luxor. Das Schiff war aus Assuan gekommen. Nach Angaben der Gewerkschaft der Touristenführer in Luxor handelt es sich um die «MS River Anuket».

16.30: Weltweit sind inzwischen mehr als 100'000 Infektionen und rund 3500 Todesfälle registriert – die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle dürfte Experten zufolge noch weit darüber liegen.

Die meisten Infektionen verlaufen weiterhin mild, ein Grossteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder kann nach einigen Tagen bis Wochen wieder geheilt aus der Klinik entlassen werden.

Italien ist in Europa das am stärksten von Sars-CoV-2-Infektionen getroffene Land. Bis Freitag waren dort mehr als 4600 Infektionen und rund 200 Todesfälle erfasst.

16.00: Nach dem Einsturz eines Hotels im Osten Chinas sind rund 70 Menschen unter den Trümmern verschüttet. Das Hotel «Xinjia» in der Stadt Quanzhou sei am Samstag gegen 19.30 Uhr Ortszeit eingestürzt, wie die Verwaltung der Stadt in der östlichen Provinz Fujian mitteilte.

Etwa 23 Menschen konnten demnach bisher geborgen werden.

Das 80-Zimmer-Hotel war erst kürzlich in eine Quarantäne-Station für Menschen umgewandelt worden, die Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten, wie es in Zeitungsberichten hiess. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua dauerten die Rettungsmassnahmen an.

15.15: Nach der Schliessung der Schulen in Italien und dem Stopp öffentlicher Grossveranstaltungen ersetzt nun der Vatikan Auftritte von Papst Franziskus durch Video-Botschaften.

Das Kirchenoberhaupt solle das Angelus-Gebet am Sonntag nicht mehr am Fenster vor den Menschen direkt sprechen, teilte das Pressebüro des Vatikans am Samstag mit. Franziskus werde in der Bibliothek des Apostolischen Palastes reden. Das Video werde live übertragen und zudem auf Bildschirmen auf dem Petersplatz zu sehen sein.

13.30: Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus hat die italienische Regierung Ärzte aus dem Ruhestand zurückgerufen.

Die Regierung begann am Samstag landesweit, Ruheständler zu reaktivieren. Diese Massnahme ist Teil eines neuen Notprogramms, das bei einer bis in die Nacht dauernden Krisensitzung des Kabinetts beschlossen wurde.

Coronavirus - Italien
Zwei Passanten mit Mundschutz laufen während einem Marktes auf dem Platz «Campo de' Fiori» an einem Verkäufer vorbei. - dpa

Demnach sollen insgesamt 20'000 neue Kräfte für das Gesundheitssystem eingestellt werden. Bei den 20'000 Neu-Einstellungen soll es sich um 5000 spezialisierte Ärzte sowie 15'000 Krankenpflegekräfte und weitere Helfer handeln.

12.55: Malta hat heute Samstag die erste erfasste Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet. Wie Gesundheitsminister Chris Fearne sagte, handelt es sich um ein zwölfjähriges italienisches Mädchen. Das Kind lebe mit der Familie in dem Inselstaat, sei aber vor kurzem in Italien im Urlaub gewesen, ergänzte der Politiker. Die Familie sei nach der Rückkehr aus Rom in häusliche Quarantäne gegangen und habe nur minimalen Kontakt zu weiteren Menschen in Malta gehabt.

Die Regierung in Valletta hatte kürzlich aus Sorge vor einer Einschleppung von Covid-19 das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» mit mehr als 2000 Menschen an Bord nicht anlegen lassen.

12.39: Im Iran sind erneut 21 Menschen an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben.

Coronavirus - Iran
Ein Mann in Schutzkleidung bereiten sich darauf vor, die Strassen, Busse und Taxis als Vorsichtsmassnahme gegen das Coronavirus (Covid-19) auf dem Tajrish-Platz zu desinfizieren. - dpa

Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Teheran am Samstag sagte, stieg die Zahl der Todesfälle durch die von dem Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19 damit auf insgesamt 145.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen im Iran erhöhte sich demnach binnen 24 Stunden um mehr als 1000 auf insgesamt 5823. In Teheran erlag auch eine 55-jährige Parlamentsabgeordnete ihrer Virusinfektion.

11.05: Um die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 einzudämmen, setzt Kuwait für eine Woche sämtliche Flüge in sieben Länder aus. Flüge von und nach Ägypten, Libanon, Syrien, Bangladesch, Indien, Sri Lanka und auf die Philippinen seien davon betroffen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Kuna am Samstag. Die Entscheidung sei vom Kabinett getroffen worden. Kuwait hat nach offiziellen Angaben 61 Fälle des neuen Virus registriert.

Coronavirus Irak
Ein Soldat steht mit Waffe und Mundschutz auf einer Strasse. - dpa

Im Irak rief die Regierung seine Bürger im benachbarten Iran dazu auf, in die Heimat zurückzukehren. Ab Mitte des Monats würden die Grenzübergänge zum Iran geschlossen, hiess es in einer Mitteilung. Irak und Iran haben eine fast 1500 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Die irakischen Flughäfen blieben allerdings geöffnet.

10.30: Der österreichische Zoll hat bei der Kontrolle eines Reisebusses 21'000 geschmuggelte Mundschutz-Masken sichergestellt. Wie das österreichische Finanzministerium heute Samstag mitteilte, stoppten die Zöllner die Weiterfahrt der vier Fahrer und drei Passagiere, die von der Türkei nach Deutschland wollten. Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 schätzt das Finanzministerium, dass die Schmuggler mit den nicht zertifizierten Schutzmasken «mindestens 50'000 Euro Gewinn» hätten erzielen können.

10.10: Die US-Gesundheitsbehörden haben erstmals Todesfälle durch das neuartige Coronavirus an der Ostküste des Landes gemeldet. Zwei Menschen seien im Bundesstaat Florida an der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium von Florida am Freitag (Ortszeit) mit.

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in den USA insgesamt auf 16. Nach Angaben des Ministeriums waren die beiden verstorbenen Coronavirus-Patienten vor ihrer Infektion im Ausland gewesen. Insgesamt gibt es demnach zwölf nachgewiesene Infektionsfälle in dem südöstlichen US-Bundesstaat.

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in den USA insgesamt liegt inzwischen bei mehr als 200. Vor den beiden Todesfällen in Florida waren laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität insgesamt 14 Menschen in den an der Westküste gelegenen Bundesstaaten Washington und Kalifornien an Covid-19 gestorben.

09.00: Der chinesische Starkünstler Ai Weiwei scherzt über das Coronavirus und löst in Italien Ärger aus. «Das Coronavirus ist wie die Pasta. Die Chinesen haben sie erfunden und die Italiener haben sie verbreitet», schrieb der 62-jährige Künstler und Dissident auf Instagram.

Instagram Coronavirus
Mit dieser Nachricht auf Instagram sorgt derzeit für reichlich Ärger. - Instagram/@aiww

Seine Worte lösten in Italien kritische Reaktionen aus, unter anderen jene des Erben der Fiat-Unternehmerfamilie Agnelli, Lapo Elkann. «Diese Worte sind eine Beleidigung für diejenigen, die leiden, für unser Land und die Italiener. Sie sind auch eine Beleidigung für die starken Beziehungen zwischen Italien und China», kommentiert Elkann.

Prompt kam Al Weiweis Reaktion. «Ein Scherz wird lächerlich, wenn man ihn ernst nimmt», so Al Weiwei, der selber die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie in Italien zu spüren bekommt. So wurde sein am 25. März geplantes Debüt als Opernregisseur im Teatro dell'Opera in Rom mit Puccinis «Turandot» wegen der Epidemie in Italien verschoben. Über hundert Personen arbeiteten an der Premiere.

07.35: Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus stoppt Italien einen Teil der Arbeit der Gerichte. Zunächst für rund zweieinhalb Monate bis Ende Mai sollen zum Schutz der Menschen vor Infektionen Einschränkungen im Justizsystem möglich werden etwa bei Prozessen und anderen öffentlichen Terminen, wie die Regierung am frühen Samstagmorgen in Rom mitteilte. Prozesse zu nicht schweren Taten dürfen damit verschoben werden, wie Medien schrieben. Die Details sollten jeweils vor Ort bestimmt werden.

Mit dem Dekret, das die Regierung am Freitagabend beschlossen hatte, sollen Menschen besser vor Ansteckung in Gerichtsgebäuden geschützt werden. Im Laufe der Woche hatte Italien bereits im ganzen Land die Schulen für zwei Wochen bis Mitte März geschlossen.

Coronavirus
Ein Professor für Hydraulik unterricht in einem leeren Hörsaal per Videoaufzeichnung. - dpa

06.50: Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Epidemie ist Chinas Aussenhandel stark zurückgegangen. Erstmals seit dem Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 legte die Pekinger Zollverwaltung heute Samstag Handelszahlen vor.

Demnach sackten Chinas Exporte im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten zwei Monaten des Vorjahres um 17,2 Prozent auf einen Wert von umgerechnet 292,45 Milliarden US-Dollar ab. Die Einfuhren gingen um 4 Prozent auf 299,54 Milliarden Dollar zurück. Insgesamt schrumpfte der Aussenhandel damit um 11 Prozent.

04.15 Die Gesundheitsbehörden in Südkorea haben mehr als 480 neue Infizierungsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Die Gesamtzahl der Menschen im Land, die bisher positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, sei am Freitag auf 6767 gestiegen.

Südkoreanische Arbeiter sprühen Desinfektionsmittel in den Strassen von Gwangju. Die Weltbank stellt Soforthilfe im Kampf gegen das sich rasch ausbreitende Coronavirus bereit. (Foto: Shin Dae-hee/AP Keystone-SDA)
Südkoreanische Arbeiter sprühen Desinfektionsmittel in den Strassen von Gwangju. Die Weltbank stellt Soforthilfe im Kampf gegen das sich rasch ausbreitende Coronavirus bereit. (Foto: Shin Dae-hee/AP Keystone-SDA) - sda - KEYSTONE/AP/Shin Dae-hee

Das teilten die Zentren für Gesundheitskontrolle und Prävention am Samstag mit. Die Zahl der Todesfälle, die in Verbindung mit dem Virus gebracht werden, kletterte um zwei auf 44.

03.30 Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die isländische Regierung den Ausnahmezustand für die Nordatlantik-Insel ausgerufen. Erstmals hätten sich zwei Menschen - ein Mann und eine Frau zwischen 50 und 70 Jahren - in Island selbst mit der Lungenkrankheit Covid-19 angesteckt, sagte Chef-Epidemiologe Thorolfur Gudnason am Freitag, wie die isländische Zeitung «Morgunbladid» berichtete.

Insgesamt habe sich die Zahl der bestätigten Fälle in dem kleinen europäischen Land nun auf 43 erhöht, hiess es weiter. Alle Infizierten seien nicht schwer erkrankt. Der Ausnahmezustand bedeutet, dass in Institutionen strengere Regeln zur Prävention eingehalten werden müssen. In der Öffentlichkeit gebe es aber zunächst keine grösseren Einschränkungen.

03.00 Die südamerikanischen Länder Costa Rica und Kolumbien melden ihre ersten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. In Costa Rica wurde eine 49-jährige US-Touristin positiv getestet, sie hatte sich offenbar vor ihrer Einreise angesteckt. Fünf Menschen, die engeren Kontakt mit der Frau hatten, wurden ebenfalls auf das Virus getestet.

In Kolumbien wurde das Virus bei einer 19-jährige Studentin festgestellt. Sie hatte zuvor laut den Behörden die norditalienische Stadt Mailand besucht. 16 Menschen aus dem Umfeld der jungen Frau seien isoliert worden, sagte Gesundheitsminister Fernando Ruiz.

02.30: Spanien meldete derweil fünf weitere Todesopfer durch das neuartige Coronavirus. Damit starben in dem EU-Land bereits acht Menschen durch die Epidemie. Bei den neuen Todesopfern handelte es sich nach Behördenangaben um eine 87-jährige Frau in Badalona nahe Barcelona, einen ebenfalls 87-jährigen Mann in Zaragoza im Nordosten Spaniens sowie drei ältere Menschen aus der Region Madrid.

Tertianum Altersheime Coronavirus
Senioren in einem Altersheim von Tertianum. Senioren gehören zu den am stärksten vom Coronavirus gefährdeten Gruppen. - Keystone

Einer von ihnen, ein 76-jähriger Mann, hatte zuvor ein Seniorenzentrum in Valdemoro südlich von Madrid besucht. Nach dem Tod einer mit dem Coronavirus infizierten 99-jährigen Frau diese Woche, die eine Tagespflegeeinrichtung in Madrid besucht hatte, ordneten die Gesundheitsbehörden eine einmonatige Schliessung aller 213 Tagespflegeeinrichtungen und Vollzeit-Seniorenheime an.

02.00: In China sind weitere 28 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben gekommen. Zudem kamen 99 neue Infektionen hinzu. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, wurden sämtliche der neuen Todesopfer in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei gemeldet.

Die Gesamtzahl der Toten seit Ausbruch von Covid-19 lag damit in China bei 3070. Laut der offiziellen Angaben haben sich bislang mehr als 80 000 Menschen auf dem chinesischen Festland mit dem Erreger infiziert, von denen über 55'000 geheilt wurden.

01.20: Ungeachtet der Verärgerung Chinas hat US-Aussenminister Mike Pompeo dem neuartigen Coronavirus einen anderen Namen gegeben: «Wuhan-Virus». Am Freitag verwendete er den Begriff zum zweiten Mal in Folge.

In einem Interview mit dem Sender CNBC sagte Pompeo mit Blick auf die Epidemie und Pekings Gegenmassnahmen: «Ich freue mich, dass Sie die chinesische Kommunistische Partei heute gelobt haben, aber denken Sie daran, dass das Wuhan-Coronavirus dies verursacht hat.»

Am Donnerstag hatte Pompeo bereits gesagt, sein Land stelle 37 Millionen Dollar an Hilfen für andere Staaten bereit, die unter der «Ausbreitung des Wuhan-Virus» litten.

00.50: Auf einem vor der Küste Kaliforniens gestoppten Kreuzfahrtschiff sind bislang mindestens 21 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Freitag in Washington, 46 Menschen an Bord der «Grand Princess» seien getestet worden.

Coronavirus Kalifornien
Mit einer aufwendigen Aktion hatte US-Soldaten zuvor Coronavirus-Testkits auf das Kreuzfahrtschiff gebracht: Mitglieder der Nationalgarde seilten sich Medienberichten zufolge von einem Hubschrauber ab, um das Material an Bord zu bringen. - keystone

Bei 21 von ihnen sei der Test positiv ausgefallen - bei 19 Crewmitgliedern und 2 Passagieren. Das Schiff solle nun in einen nicht-kommerziellen Hafen gebracht werden. In einem nächsten Schritt sollten alle Menschen an Bord getestet und bei einer möglichen Infektion in Quarantäne untergebracht werden.

Pence versicherte, die US-Behörden unternähmen alles Notwendige, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Verglichen mit anderen Ländern sei die Zahl der Krankheits- und Todesfälle in den USA gering. Bislang sind nach offiziellen Angaben 15 Menschen in den Vereinigten Staaten an dem Virus gestorben.

00.30: Das für diesen Samstagabend angesetzte Spiel des französischen Fussball-Meisters Paris Saint-Germain bei Racing Strassburg wurde auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. «Nach einer Anweisung der Präfektur von Bas-Rhin bezüglich der Verbreitung des Coronavirus wurde das Spiel verlegt», teilte die französische Liga am mit.

23.45: Der italienische Kapitän des Kreuzfahrtschiffs «Diamond Princess» hat in seiner Heimat den Verdienstorden des Staatspräsidenten erhalten. Gennaro Arma hatte bis zuletzt auf dem Schiff ausgeharrt, auf dem tausende Passagiere vor Japan wegen der Ausbreitung des Coronavirus festsassen.

Diamond Princess Coronavirus
Das Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» befand sichzwei Wochen bis zum 19. Februar unter Quarantäne. - AFP/Archiv

Der italienische Präsident Sergio Mattarella lobte am Freitag das «vorbildliche Verhalten» des Mannes. Die japanische Regierung hatte die «Diamond Princess» zwei Wochen bis zum 19. Februar im Hafen der Tokioter Nachbarstadt Yokohama unter Quarantäne gestellt.

Hunderte Menschen hatten sich dabei mit dem Virus infiziert. Arma ist nach Angaben italienischer Medien in Japan in Quarantäne.

22.49: Wegen Sorgen im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus hat Malta ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 2000 Menschen an Bord abgewiesen. Man habe sich mit der Reederei MSC Cruises geeinigt, dass das Schiff «MSC Opera» nicht anlegen werde, erklärte Maltas Regierung am Freitag.

Damit habe man auf Befürchtungen in der Öffentlichkeit reagiert, obwohl es auf dem Schiff nachweislich keinen Fall des Virus gebe. Auf Malta wurde bislang keine Infektion mit Sars-CoV-2 registriert. Laut MSC Cruises steuert das Kreuzfahrtschiff nun die italienische Stadt Messina an.

21.23: Die Online-Handelsplattform Ebay hat den Verkauf von Atemschutzmasken, Hand-Desinfizierern und anderen antibakteriellen Reinigungsprodukten auf seiner US-Website verboten.

Das Unternehmen begründete den Schritt am Donnerstag (Ortszeit) den Nutzern gegenüber mit rechtlichen Bedenken und unfairen Preisen in Verbindung mit dem Coronavirus.

Wegen Coronavirus oft ausverkauft: Desinfektionsgel
Wegen Coronavirus oft ausverkauft: Desinfektionsgel - ANP/AFP/Archiv

Alle Angebote ausser Bücher, deren Produktbeschreibung im Zusammenhang mit dem Virus stehen, würden im Blick behalten und entfernt. Immer wieder versuchen Verkäufer aus der Angst vor einer Ausbreitung der Seuche Profit zu schlagen. Auch Amazon war bereits dagegen vorgegangen.

21:19: Österreich stellt für zwei Wochen sämtliche Direktflüge nach Südkorea, Mailand (I), Bologna (I) und in den Iran ein. Das teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖV) am Freitagabend in Wien mit. Zudem sollen an der Grenze zu Italien punktuell Gesundheitschecks durchgeführt werden, wenn Menschen die Grenze überqueren.

Reisende aus Südkorea, dem Iran und Teilen Chinas müssen mit einer ärztlichen Bestätigung nachweisen, dass sie nicht mit dem neuen Coronavirus infiziert sind.

Laut der österreichischen Regierung wurden in der Alpenrepublik inzwischen 63 bestätigte Fälle gemeldet.

20.24: Frankreich hat die Schliessung von Schulen in zwei besonders betroffenen Départements angekündigt. Eines davon liegt direkt an der Grenze zu Deutschland.

Wie Premierminister Édouard Philippe am Freitagabend in Paris ankündigte, gelten die neuen Massnahmen für den Verwaltungsbezirk Haut-Rhin im südlichen Elsass und den Verwaltungsbezirk l'Oise im Norden des Landes.

Coronavirus - Frankreich
Touristen vor dem Pariser Louvre tragen Mundschutzmasken. Frankreich kündigt Schulschliessungen in zwei Départements an. - dpa

Kinderkrippen, Kindergärten, weiterführende Schulen oder Gymnasien sollen in den beiden Départements von diesem Montag an für zwei Wochen geschlossen bleiben.

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