Coronavirus: Zehntägiger Lockdown und Impfpflicht in Österreich

Annina Häusli
Annina Häusli

Österreich,

Österreich fällt den Lockdown-Hammer – ab Montag gilt im Kampf gegen das Coronavirus bundesweit für mindestens 10 Tage ein Lockdown. Auch die Impfpflicht kommt.

Wien Polizei coronavirus
Polizisten stehen in Wien an einer Strasse. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Montag geht Österreich für mindestens zehn Tage in den Lockdown.
  • Ab dem 1. Februar gilt ausserdem eine Impfpflicht für alle.

Am Freitag-Vormittag trat die österreichische Bundesregierung vor die Medien. Zuvor hatte sie sich mit den Bundesländern beraten.

Kanzler Alexander Schallenberg verkündete gleich mehrere neue Massnahmen. Ab Montag gilt ein bundesweiter Lockdown für zehn Tage. Dieser soll um maximal zehn weitere Tage, bis zum 13. Dezember, verlängert werden können. Man habe die Notbremse ziehen müssen, sagte er.

Der Lockdown sei ein schwerer Schritt. «Das schmerzt enorm», sagte der Kanzler weiter. Ohne sie beim Namen zu nennen, kritisierte er die in Österreich einflussreiche rechte FPÖ heftig. Deren Impfkritik sei eigentlich ein «Attentat auf unser Gesundheitssystem».

Coronavirus: Impfpflicht ab Februar

Personen, welche nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, sollen auch nach Ablauf der 20 Tage im Lockdown bleiben. Der Lockdown bedeutet, dass die Österreicher ab Montag nur noch aus dringend notwendigen Gründen das Haus verlassen dürfen. Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge aber offen bleiben. Damit soll die vierte Welle gebrochen werden.

Wo immer möglich, gilt wieder die Home-Office-Pflicht, auch die Maskenpflicht wird ausgeweitet.

Alexander Schallenberg Coronavirus
«Wir wollen keine fünfte Welle, wir wollen keine sechste und siebte Welle», erklärte der österreichische Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag und schickte das ganze Land in den Lockdown - APA/AFP

Ebenfalls wird eine gesetzliche Impfpflicht eingeführt. Dies bestätigte Schallenberg an der Pressekonferenz am Freitag-Vormittag.

«Wir müssen der Realität ins Auge schauen», so Schallenberg. Man habe es nicht geschafft, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung genügend zu steigern. Deshalb habe man sich zu diesem schwierigen Entscheid durchgerungen.

Nur so komme man aus dem Teufelskreis von Welle und Lockdown raus.

Befürchten Sie, dass es auch in der Schweiz zu einem erneuten Lockdown kommt?

Bereits am Donnerstag hatten die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg einen Lockdown für geimpfte und ungeimpfte Personen ab Montag angekündigt. Nun zieht die Regierung auf Druck der Bundesländer nach.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei knapp 1000. Seit mehr als einer Woche werden täglich mehr als 10'000 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Kliniken gelangen an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders dramatisch ist die Lage in Salzburg und Oberösterreich mit Inzidenzen über 1500 pro 10'000 Einwohnern.

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