Cyberangriffe auf Behörden in Österreich – Spuren nach Russland
Das Wichtigste in Kürze
- Österreichische Behörden wurden von Hackern angegriffen.
- Dabei verlangten die Cyberkriminellen ein Lösegeld von fünf Millionen Dollar in Bitcoins.
- Hinweise hätten ergeben, dass es sich möglicherweise um Hacker aus Russland handelt.
Behörden im österreichischen Bundesland Kärnten kämpfen seit zwei Wochen mit Cyberangriffen. Cyberkriminalitäts-Experte Cornelius Granig, der die Landesregierung berät, sprach am Montag von Hinweisen, dass es sich um Hacker aus Russland handle oder um Täter, «die mit russischen Strukturen arbeiten».
Die mit der Hackersoftware «BlackCat» operierende Gruppe hat verschiedene Verwaltungsbehörden, das Verwaltungsgericht und den Rechnungshof in Kärnten angegriffen und fünf Millionen Dollar Lösegeld in Bitcoins verlangt.
Ob gestohlene Daten im Internet veröffentlicht worden sind oder nur Dateinamen, sei bislang noch nicht geklärt, hiess es von einem Kärntner IT-Beamten bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.
Zehntausende freischaffende Hacker
Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine Welt geschaffen, in der Hacker, die westliche Ziele angreifen, als Helden gefeiert würden, sagte Granig. Nicht jeder Täter gehöre zum russischen Geheimdienst, vielmehr gebe es Zehntausende freischaffende Hacker. «Es ist zumindest eine staatlich geduldete und unterstützte Struktur», sagte Granig.
Die Erpresser-Software BlackCat und die dahinterstehende Hackergruppe ALPHV waren bis Ende 2021 unbekannt. Nach einem Angriff auf die im Ölsektor aktive Firmengruppe Marquard & Bahl Anfang 2022, bei der ebenfalls BlackCat im Spiel war, nahm die Hamburger Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.