Dänemark verschärft wegen Koranverbrennungen Grenzkontrollen
Aufgrund anhaltender Proteste wegen der Koranverbrennungen sieht sich auch Dänemark gezwungen, die Grenzen vorübergehend strenger zu überwachen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Folge der geänderten Sicherheitslage verschärft Dänemark seine Grenzkontrollen.
- Bis zum 10. August soll die Verstärkung des Einsatzes anhalten.
- Die Polizei folgt damit Empfehlungen des Inlandnachrichtendienstes PET.
Nach den jüngsten Koranverbrennungen und deren Folgen für die Sicherheitslage verschärft nach Schweden auch Dänemark seine Grenzkontrollen. Dies bedeute unter anderem, dass Einreisende aus Schweden in der kommenden Zeit stichprobenartige Grenzkontrollen erleben könnten. Das teilte das dänische Justizministerium am späten Donnerstagabend mit.
Die staatliche Polizei halte es für notwendig, den Einsatz an den dänischen Grenzen vorläufig bis zum 10. August zu verstärken. Die Polizei im Süden Jütlands bestätigte dem dänischen Rundfunk, dass die stichprobenartigen Kontrollen auch an der deutsch-dänischen Grenze verschärft werden.
Das Gefahrenbild hat sich verändert
Grundlage für die verschärften Grenzkontrollen sind nach Angaben des Ministeriums Empfehlungen des Inlandsnachrichtendienstes PET. Die jüngsten Koranverbrennungen hätten das aktuelle Gefahrenbild verändert. Es sei deshalb derzeit nötig, den Blick stärker darauf zu richten, wer nach Dänemark einreise.
Koranverbrennungen in Schweden und in Dänemark hatten wütende Proteste in muslimisch geprägten Staaten ausgelöst und beiden Ländern diplomatischen Ärger eingebracht. Die Aktionen werden von kleinen Gruppen durchgeführt, die damit Muslime provozieren wollen. Kritik an Religionen ist in Dänemark wie in Schweden von der Meinungsfreiheit gedeckt. In beiden Ländern prüfen die Regierungen derzeit allerdings, inwieweit solche Aktionen in bestimmten Fällen rechtlich untersagt werden können.