Dänemark will Rechte der Briten im Land unangetastet lassen
Das Wichtigste in Kürze
- In Dänemark leben 18'762 Menschen mit britischer Staatsbürgerschaft.
- Das Land will für den Fall eines harten Brexits diese Personen schützen.
Britische Bürger, die sich schon vor dem geplanten Austrittsdatum am 29. März rechtmässig in Dänemark aufgehalten hätten, sollten im weitestmöglichen Umfang die Rechte erhalten, die vor dem britischen EU-Austritt gegolten hätten, teilt das dänische Ausländer- und Integrationsministerium auf seiner Webseite mit.
Dafür wolle die Regierung, wenn notwendig, in der zweiten Februarhälfte einen Gesetzesvorschlag für eine vorübergehende Übergangsregelung einbringen. Ende 2018 lebten nach Angaben der dänischen Statistikbehörde 18'762 Menschen mit britischer Staatsbürgerschaft in Dänemark.
Briten als Drittstaatsbürger betrachtet
Falls es keine Einigung über ein Austrittsabkommen gebe, bedeute das, dass Briten in Dänemark als Drittstaatsbürger betrachtet würden, erklärte das Ministerium. Die Regierung wolle jedoch verhindern, dass sie und ihre Familienmitglieder von einem Tag auf den nächsten auf die für solche Drittstaatler geltenden Regelungen zurückfielen.
Dänemark ist wie Grossbritannien seit 1973 EU-Mitglied. Viele Dänen sind seit Jahren EU-kritisch. Eine Befragung des Forschungsinstituts Kantar Gallup zeigte angesichts der Probleme beim Brexit aber Anfang Januar, dass die Europäische Union in Dänemark mittlerweile mehr Zuspruch erhält: Demnach gaben 66 Prozent der Befragten an, dass sie im theoretischen Falle eines Referendums über die EU-Zugehörigkeit Dänemarks gegen einen Austritt stimmen würden.