Dänischer Aussenminister verbittet sich Ton von J.D. Vance
Dänemarks Aussenminister Rasmussen hat US-Vizepräsident Vance nach dessen Grönland-Besuch scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Der dänische Aussenminister kritisiert J.D. Vance nach dessen Besuch auf Grönland.
- «So redet man nicht mit engen Verbündeten», argumentierte Lars Løkke.
«So redet man nicht mit engen Verbündeten» – der dänische Aussenminister Lars Løkke Rasmussen hat US-Vizepräsident J.D. Vance mit harschen Worten zurechtgewiesen.
In einem Video auf der Plattform X erteilte Rasmussen dem Republikaner eine Lektion in Sachen Diplomatie. Das Video wurde nur Stunden nach Vances Besuch auf Grönland hochgeladen.
Der US-Vizepräsident hatte zuvor bei einer Rede vor US-Soldaten auf dem US-Stützpunkt Pituffik scharfe Kritik an Dänemark geäussert.
Dear American friends.
— Lars Løkke Rasmussen (@larsloekke) March 28, 2025
We agree that status quo in the Artcic is not an option.
So let’s talk about how we can fix it - together.
Lars Løkke Rasmussen
Danish Foreign Minister pic.twitter.com/vQrcUP7cwi
Kopenhagen tue angesichts der Bedrohungen durch Russland und China zu wenig für die Sicherheit Grönlands, so der Getreue von US-Präsident Donald Trump.
Natürlich sei Dänemark offen für Kritik, betonte Rasmussen. Er fügte jedoch hinzu: «Aber um ganz ehrlich zu sein: Wir schätzen den Ton, in dem das vorgetragen wird, überhaupt nicht.»
So rede man nicht mit engen Verbündeten, für die er die USA und Dänemark weiterhin halte.
Obwohl er seine Worte an «unsere amerikanischen Freunde und alle anderen, die zuhören» adressierte, bezog er sich eindeutig auf Vances Rede.
Rasmussens Angebot zur Gesprächsbereitschaft
Rasmussen bot Gespräche über eine stärkere US-Militärpräsenz auf Grönland an. Das gemeinsame Verteidigungsabkommen von 1951 biete dafür reichhaltige Möglichkeiten. «Wenn es das ist, was ihr wollt, lasst uns darüber reden», so der liberale dänische Politiker.
Er führte aus, wie die USA ihre Militärpräsenz auf der zu Dänemark gehörenden Insel seit 1945 drastisch verringert haben. «Wir können innerhalb der Vereinbarung, die wir haben, viel mehr tun», sagte Rasmussen.
Konkret auf Vances Kritik an Kopenhagen entgegnete er: «(...) Fakt ist, dass wir alle vom Frieden profitiert haben. Wir haben alle in der Annahme gehandelt, dass die Arktis eine Region niedriger Spannungen war und sein sollte.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Der Status quo ist keine Option.» Dänemark habe daher bereits eine Milliarde US-Dollar (etwa 920 Millionen Euro) an Investitionen in die Sicherheit der Arktis beschlossen.
Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass Grönland Teil der Nato sei, fügte Rasmussen hinzu.