Daten von Polizisten in Nordirland aus Versehen freigegeben
In der britischen Provinz Nordirland waren die Daten von 10'000 Polizisten kurzzeitig öffentlich einsehbar. Das Missgeschick könnte schwerwiegende Folgen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Datenpanne in Nordirland: 10'000 Polizisten-Namen wurden versehentlich veröffentlicht.
- Mögliche Folgen: «Unabsehbarer Schaden» für betroffene Mitarbeiter.
- Nordirland ist weiterhin von Anschlägen auf Polizisten bedroht.
Bei einer beispiellosen Sicherheitspanne hat die Polizei in Nordirland aus Versehen die Namen von 10'000 Mitarbeitern herausgegeben. Die regionale Polizeivereinigung warnte vor «unabsehbarem Schaden» für die Beschäftigten. In der britischen Provinz kommt es auch 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs noch immer zu Anschlägen auf Polizisten. Täter sind meistens radikale Anhänger einer Wiedervereinigung mit dem EU-Nachbarland Irland. Im Februar war ein ranghoher Polizist vor den Augen seines Sohnes und anderer Jugendlicher niedergeschossen worden.
Wie die Polizei mitteile, war die Behörde in einer Anfrage um eine Aufschlüsselung der Beamten und Beschäftigten nach Dienstgraden gebeten worden. Aus Versehen wurde bei der Antwort auch eine Tabelle mit den Nachnamen und Dienstorten, aber nicht den Privatadressen, aller etwa 10.000 Mitarbeitern angehängt, von Polizeichef Simon Byrne abwärts. Der britische Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris sowie Politiker aller nordirischen Parteien zeigten sich tief besorgt. Die nordirische Polizei entschuldigte sich. «Dies ist inakzeptabel», sagte Assistant Chief Constable Chris Todd.
Nach Informationen der BBC hatten mehrere aktuelle und ehemalige Mitarbeiter Einblick in die Daten, die auch vorübergehend auf einer Internetseite zu sehen gewesen sein sollen.