Demonstrant (26) verliert nach Polizisten-Schlag in Frankreich Hoden

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Frankreich,

Letzte Woche gab es in Frankreich zahlreiche Proteste gegen die geplante Rentenreform. Ein Demonstrant wurde dabei von einem Polizisten verletzt. Mit Folgen.

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Dieser Schlag hatte für einen Demonstranten schlimme Folgen. - Quelle: Twitter /@apocalypseos

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangene Woche haben in Paris Tausende gegen eine geplante Rentenreform demonstriert.
  • Für einen Demonstranten hatte die Teilnahme am Protest schwerwiegende Folgen.
  • Ein Polizist schlug ihm zwischen die Beine – er verlor dabei einen Hoden.

Schockierende Aufnahmen aus Paris: Bei einem Protest gegen die geplante Rentenreform schlägt ein Polizist mit einem Stock auf einen Demonstranten ein. Der Mann liegt bereits am Boden – der Schlagstock trifft ihn mit voller Wucht zwischen den Beinen. Ereignet hat sich der Vorfall am Donnerstag.

Der Polizist schlägt so hart zu, dass der 26-jährige Ingenieur heute Montag noch immer im Spital liegt. Denn: Nach der Attacke musste einer seiner Hoden amputiert werden.

Der Mann gibt an, ein anderer Polizist habe ihn zuvor zu Boden gerissen, als er ein Foto machen wollte. Auf den Aufnahmen des Vorfalls ist zu sehen, wie er eine Kamera in der Hand hält.

Opfer noch immer im Schockzustand

Wie der Mann gegenüber der französischen «Libération» sagt, habe er Anzeige erstattet, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Der Vorwurf: «Absichtliche Gewalt einer Person von öffentlicher Autorität, die zu Verstümmelung geführt hat.»

Seine Anwältin Lucie Simon ergänzt: «Das ist kein Fall von Selbstverteidigung oder Notwendigkeit. Der Beweis sind die Bilder, die wir haben, und die Tatsache, dass er nicht verhaftet wurde.»

Das Opfer der Schläger-Attacke befinde sich noch immer im Schockzustand. Er frage ständig, warum er verwundet worden sei, so seine Anwältin.

Behörden nehmen Schläger-Polizisten in Schutz

Ob der Vorfall für den Polizisten Konsequenzen hat, ist noch unklar. Der Pariser Polizeichef hat inzwischen aber eine Untersuchung in Auftrag gegeben.

Der französische Regierungssprecher Olivier Véran meinte gegenüber Lokalmedien, er fühle zwar Empathie für den jungen Mann. Er betonte aber, dass man Verständnis dafür haben müsse, unter welchen Bedingungen sich der Vorfall ereignet habe.

Haben Sie schon einmal an einer Demonstration teilgenommen?

Am Donnerstag hatten sich landesweit über 1,1 Millionen Menschen den Rentenplänen der Regierung entgegen gestellt. Allein 80'000 protestierten in Paris.

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