Der Deutsche Buchpreis geht an Martina Hefter
Martina Hefter gewinnt mit «Hey guten Morgen, wie geht es dir?» den Deutschen Buchpreis 2024. Ihr Roman über Love Scamming überzeugte die Jury.
Der Deutsche Buchpreis 2024 geht an Martina Hefter für ihren Roman «Hey guten Morgen, wie geht es dir?». Die Auszeichnung wurde am vergangenen Montag in Frankfurt am Main verliehen.
Der Preis ist mit 25'000 Euro für die Siegerin dotiert. «Auf faszinierende Weise verbindet der Roman zermürbenden Alltag mit mythologischen Figuren und kosmischen Dimensionen», begründet die Jury ihre Entscheidung.
Der Roman navigiert zwischen Melancholie und Euphorie und reflektiert über Vertrauen und Täuschung.
Deutscher Buchpreis ehrt eine vielseitige Künstlerin
Martina Hefter, geboren in Pfronten im Allgäu, ist eine vielseitige Künstlerin. Die 59-Jährige schreibt nicht nur Romane und Lyrik, sondern ist auch als Tänzerin und Performancekünstlerin tätig.
Gegenüber «SRF1» gesteht sie: 1«Ich denke immer, ich werde nicht gewinnen... Deswegen war ich schon überrascht, freudig überrascht».
Für sie bedeutet der Preis eine Anerkennung ihrer Arbeit und des Vertrauens der Jury.
Die Preisträgerin widmet den Preis den Leserinnen und Lesern. Sie betont die Wertschätzung und das Interesse für Bücher, die sie in den letzten Wochen erfahren hat.
Ein Roman über moderne Themen
Hefters Roman thematisiert Freundschaft, Beziehungen und menschliche Sehnsüchte in Zeiten des Internets. Es geht um modernes Love Scamming, also Heiratsschwindel im digitalen Zeitalter.
«Das ist für mich ein grosses Stichwort», sagt Hefter über das Spiel mit Identität und Rollen. Als Performancekünstlerin interessiert sie sich besonders für die Frage, wer sie im Schreiben ist.
Der Roman widmet sich auch dem Altern, dem Kolonialismus und der Liebe. «Von diesen grossen Themen erzählt Hefter lakonisch und zart», berichtet «SRF1».
Bedeutung des Preises
Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Er wurde dieses Jahr zum 20. Mal verliehen und ist insgesamt mit 37'500 Euro dotiert, wobei mehrere Preise vergeben werden.
Die siebenköpfige Jury hat 197 Romane aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet. Neben Hefter standen fünf weitere Autoren auf der Shortlist.
In ihrer Dankesrede betonte Hefter die Notwendigkeit der Wachsamkeit. «Wir müssen wachsam sein, dürfen laut sein und müssen einschreiten», sagte sie der «Hessenschau» in Bezug auf gesellschaftliche Entwicklungen.
