Derzeit keine Belege für Nordstream-Sprengung durch Russland
Das Wichtigste in Kürze
- Ermittler fanden keine Belege für eine Beteiligung Russlands an der Nord-Stream-Sprengung.
- Die Ermittlungen zu den Explosionen in der Ostsee dauern jedoch noch an.
- Dies erklärte der deutsche Generalbundesanwalt am Samstag.
Die Ermittlungen zur Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee haben bisher keine Beweise für eine Urheberschaft Russlands erbracht.
«Das ist derzeit nicht belegbar», sagte Generalbundesanwalt Peter Frank der «Welt am Sonntag». Die Ermittlungen dauern demnach an.
Vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in eine Pipeline gerissen. Diese war für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden.
Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.
Bundesanwaltschaft untersuchte Tatort
Mit Unterstützung von zwei Forschungsschiffen habe die Bundesanwaltschaft an den jeweiligen Explosionsstellen in der dänischen und schwedischen Wirtschaftszone in der Ostsee Wasser- und Bodenproben sowie Reste der Pipelines entnehmen lassen und den Tatort umfassend dokumentiert, sagte Frank. «Das alles werten wir derzeit kriminaltechnisch aus. Schweden und Dänemark führen ihre eigenen Ermittlungen, wir stehen aber in Kontakt.»