Deutlich weniger Flüchtlinge kommen 2020 in Griechenland an
Im Jahr 2020 kamen bisher weniger Flüchtlinge nach Griechenland als in 2019. Rund 12'300 Migranten gelangten bisher an das Festland.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2020 gelangten rund 12'300 Flüchtlinge nach Griechenland.
- Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sind dies 73 Prozent weniger.
- Ausserdem ist die Zahl der Asylentscheide im Jahresvergleich um 82 Porzent gestiegen.
Im Jahr 2020 sind bisher rund 12'300 Flüchtlinge und Migranten nach Griechenland gelangt. Das seien 73 Prozent weniger als noch im Vorjahr, als es im gleichen Zeitraum fast 45'000 Menschen gewesen waren. Dies sagte der stellvertretende griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Montag in Athen.
In den ersten neun Monaten 2020 sei ausserdem die Anzahl der Asylentscheide im Jahresvergleich um 82 Prozent gestiegen. Die konservative griechische Regierung hatte zuvor Gesetze erlassen, um die Asylverfahren zu beschleunigen. Laut Mitarakis stehen aktuell rund 3150 Übersiedlungen von Flüchtlingen in andere EU-Länder aus.
Pläne für Errichtung geschlossener Zentren
Mitarakis kündigte Pläne an, auf den Inseln Kos, Samos und Leros geschlossene Zentren für Migranten zu errichten, die von der Türkei zu den Inseln übersetzen. Auf Lesbos, wo derzeit knapp 8000 Menschen in einem provisorischen Zeltlager leben, soll eine neue Struktur im Sommer 2021 den Betrieb aufnehmen.
Das ursprüngliche Lager Moria war im September bei einem Grossbrand fast völlig zerstört worden. Für die Menschen wurde in der Folge ein Zeltlager errichtet, das jedoch bei den ersten herbstlichen Regenfällen zum Teil bereits von Schlamm und Wasser überflutet worden war. Die EU habe nun 5,5 Millionen Euro für Hochwasser-Massnahmen zur Verfügung gestellt, sagte Mitarakis.