Deutsche bieten Christen Billig-Strom an – dank Kirchen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Deutschland,

In bestimmten Gebieten Deutschlands profitieren Christen von günstigerer Energie. Grund dafür sind geschickt ausgehandelte Verträge.

strom
Ein Stecker wird in eine Steckdose gesteckt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Brandenburg und Berlin können Christen Strom günstiger beziehen.
  • Katholiken erhalten dabei noch mehr Rabatt als Protestanten.
  • Kritiker sehen darin eine ungerechtfertigte Bevorzugung der Religion.

Der Glaube an Gott kann viel bewirken – sogar als Mittel gegen die steigenden Energiekosten. In Deutschland ist der Strom für Christen nämlich in bestimmten Regionen billiger!

Konkret betrifft dies Kunden der Potsdamer Stadtwerke. Sie bieten Gläubigen aus Brandenburg und Berlin den vergünstigte Strom an.

Strom Kirche
So sieht das Strom-Formular aus. - Kirche Potsdam

Wie die «Bild» berichtet, sind die Preisunterschiede kolossal. Katholiken zahlen demnach pro Kilowattstunde 25,28 Cent, Protestanten 29,71 Cent. Für die anderen neuen Kunden präsentiert sich die Rechnung gesalzen. Sie zahlen einen Betrag von 39,76 Cent!

Die Kirche ermöglicht Christen mit Verträgen günstigere Strompreise: Ist das fair?

Doch nicht nur beim Strom gibt es für die Christen Vorteile. Auch beim Gas liegen die Tarife für die Gläubigen deutlich niedriger.

Langfristige Verträge ermöglichen Rabatte

Hinter den Sonderangeboten für Mitglieder der Kirche steckt ein grüner Gedanke. Denn der Kirchenstrom kommt aus erneuerbaren Energien, der Gasverbrauch wird durch das Anpflanzen von Bäumen ausgeglichen. So weit, so gut.

Potsdam Stadtwerke
Blick in die Potsdamer Stadtwerke. - Keystone

Doch dadurch lassen sich die Preisunterschiede noch nicht erklären. Diese kommen laut der «Bild» zustande, weil die Kirche langfristige Verträge abgeschlossen hat. Dadurch steigen die Preise trotz Energiekrise nur minim.

Nicht überall kommen die christlichen Sonderpreise indes gut an. Linke Politiker und der Aufsichtsrat der Potsdamer Stadtwerke sagt gegenüber der Zeitung: «Eine Bevorzugung religiöser Überzeugungen bei Strom- und Gaspreisen darf es nicht geben.»

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