Deutsche jagen ab heute Raser – auch an Schweizer Grenze

Auch in diesem Jahr jagt die deutsche Polizei bei Blitzermarathon und «Speed Week» Raser. Unter anderem Baden-Württemberg an der Schweizer Grenze macht mit.

Deutschland Verkehr
In der Schweiz bezahlt man hohes Bussgeld bei Verkehrsverstössen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland findet diese Woche die «Speed Week» statt.
  • Ziel ist es, auf das Thema der überhöhten Geschwindigkeit aufmerksam zu machen.
  • Nicht alle Bundesländer machen mit – Baden-Württemberg nahe der Schweiz aber schon.

Schweizer Grenzgänger müssen diese Woche in Deutschland aufpassen. Im Rahmen der sogenannten «Speed Week» geht das Nachbarland auf die Jagd nach Tempo-Sündern. Mit zahlreichen Radargeräten und Lasern will man die fehlbaren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erwischen.

Beim diesjährigen Blitzermarathon ist Deutschland allerdings ein Flickenteppich, wie eine dpa-Umfrage zeigt.

Baden-Württemberg blitzt – aber sagt nicht, wo

Nur fünf Bundesländer beteiligen sich an der am Montag beginnenden Aktionswoche gegen überhöhte Geschwindigkeit. Das gilt auch für den Schwerpunkttag am kommenden Freitag, dem 19. April, mit besonders intensiven Kontrollen.

Sechs weitere Bundesländer nehmen nur an einer der beiden Aktionen teil, fünf an keiner der beiden.

Für Schweizerinnen und Schweizer besonders relevant: In Baden-Württemberg findet das volle Programm statt. Nahe der Grenze will man also ebenfalls gegen Raser vorgehen. Besonders fies: Man teilt im Vorfeld absichtlich nicht mit, wo die Geräte stehen.

Konkret verzichten Berlin, Bremen, Niedersachsen, das Saarland und Sachsen auf eine Teilnahme. Thüringen, Bayern und Brandenburg beteiligen sich nur am Blitzermarathon am 19. April.

Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein machen dagegen nur die «Speed Week» ohne Höhepunkt am Freitag. Wobei man in Mecklenburg-Vorpommern sogar einen ganzen Aktionsmonat veranstaltet. Das volle Programm fahren neben Baden-Württemberg nur Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen und Hamburg.

Tempo-Kontrollen sind umstritten

Mit der Aktion, die auch in anderen europäischen Ländern stattfindet, will die Polizei einerseits Aufmerksamkeit auf die überhöhte Geschwindigkeit lenken. Andererseits sollen die zusätzlichen Kontrollen Druck auf Raser ausüben.

Doch obwohl man sich einig darüber ist, dass grosse Gefahren von Rasern ausgehen, sind die Aktionen nicht unumstritten. Das zeigt schon die stark unterschiedliche Beteiligung der einzelnen Bundesländer.

Wurdest du schon einmal geblitzt?

So argumentiert man beispielsweise in Berlin: Die Effekte früherer Aktionen seien kaum messbar gewesen und hätten sich auf die Aktionstage beschränkt. Daher setze man lieber auf Kontrolldruck das ganze Jahr über. Ähnlich klingt das beispielsweise auch im Saarland.

Befürworter setzen dagegen auf die durch die Aktion erzeugte Aufmerksamkeit und den erzieherischen Effekt der Kontrollen auf Raser.

Wer nicht erwischt werden will, sollte in der neuen Woche jedenfalls besonders auf seine Geschwindigkeit achten. In einzelnen Ländern wie Bayern werden zudem die meisten Blitzer, die beim Marathon am Freitag aufgestellt werden, vorab bekannt gemacht.

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