Deutsche KaDeWe-Gruppe soll vor der Insolvenz stehen
Die KaDeWe-Gruppe steht kurz vor der Insolvenz, was auch das Lamarr-Kaufhaus in Wien betrifft.
Im Signa-Komplex könnte es bald zur nächsten Insolvenz kommen. Laut mehreren Medienberichten steht die deutsche Luxuskaufhaus-Gruppe KaDeWe, zu der auch das noch im Bau befindliche Lamarr-Kaufhaus auf der Wiener Mariahilfer Strasse gehört, kurz vor der Insolvenz.
Schon im Laufe dieser Woche soll der Antrag eingereicht werden, schreibt beispielsweise das «Handelsblatt» am Montag. Als Erster berichtete das deutsche Wirtschaftsmagazin «Capital» darüber.
Wichtige Standorte der KaDeWe-Gruppe sind das gleichnamige Kaufhaus in Berlin, das Oberpollinger in München sowie das Alsterhaus in Hamburg. Die KaDeWe-Gruppe gehört zu 49,9 Prozent der Signa, die restlichen 50,1 Prozent gehören der thailändischen Central Group, die auch die Hälfte von Globus besitzt.
Dachgesellschaft und hohe Mieten als Ursache?
Dachgesellschaft der KaDeWe-Gruppe ist die Signa Retail Selection, die in der Schweiz ansässig ist und zu der auch die bereits insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gehört.
Ein Grund für die möglicherweise bevorstehende Insolvenz könnten die hohen Mieten sein. «Laut einem Bericht des Handelsblatts von Dezember beläuft sich die Jahresmiete im Oberpollinger auf 20 Prozent des Umsatzes, im Alsterhaus auf 17 Prozent und im KaDeWe auf 13 Prozent», heisst es in dem Bericht. Üblich am Markt seinen Mieten von bis zu 12 Prozent.
Zuletzt habe die Gruppe einen Umsatz von 800 Mio. Euro erzielt. Von einer Insolvenz der KaDeWe-Gruppe wären laut der «Süddeutschen Zeitung» rund 1900 Beschäftigte betroffen.
Zukunft des Lamarr-Kaufhauses ungewiss
Auch die Zukunft des Lamarr-Kaufhauses in Wien stünde dann auf der Kippe. Bereits vor mehreren Wochen forderte der Bezirksvorsteher von Wien Neubau die Stadt Wien zum Handeln auf, damit das Lamarr nicht zu einer Bauruine verkomme. Von der Stadt Wien hiess es kurz darauf, man rechne mit einer Fertigstellung des Gebäudes.
Einen Interessenten für das Lamarr gibt es bereits. Spar-Chef Hans Reisch zeigte sich in einem Interview mit den «Salzburger Nachrichten» vom Wochenende interessiert.
«Um das Hedy Lamarr – also damals den Leiner in der Mariahilfer Strasse – haben wir uns schon vor dem Verkauf an René Benko sehr bemüht, sind aber nicht zum Zug gekommen», sagte Reisch. «Das wäre nach wie vor ein Asset, an dem wir interessiert wären. Konkret ist aber nichts.» In Wien rückt heute erneut die Signa Holding in den Fokus.