9,5 Kilogramm Zucker konsumiert ein Deutscher durchschnittlich im Jahr durch Getränke. Im weltweiten Vergleich ist das zu viel.
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Leere Rivellaflaschen werden überprüft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wird mehr Zucker über Getränke konsumiert als über Süssigkeiten.
  • Foodwatch fordert die Einführung einer Limo-Steuer wie in Grossbritannien.
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Verbraucher in Deutschland nehmen mehr Zucker über Softgetränke zu sich als über Süssigkeiten. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch veröffentlichte heute Mittwoch Zahlen des Instituts Euromonitor International: Demnach lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker über Erfrischungsgetränke im Jahr 2016 bei durchschnittlich 26 Gramm pro Tag und 9,5 Kilogramm pro Jahr. Bei Süssigkeiten waren es 18 Gramm täglich beziehungsweise rund 6,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr.

Deutschland schneidet damit im europaweiten Vergleich schlecht ab: Nur in den Niederlanden und der Slowakei wird noch mehr Zucker über Softgetränke aufgenommen. Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland auf dem elften Platz – hier belegen Argentinien, Chile und die USA die vorderen Plätze.

Limo-Steuer wie in Grossbritannien

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) müsse «endlich eine Limo-Steuer nach dem Vorbild Grossbritanniens einführen», forderte Foodwatch. Die Massnahme habe auf der Insel zu einem «wahren Zuckersturz im Getränkeregal geführt». Umfassen müsse eine solche Steuer sowohl Getränke mit Zucker als auch solche mit Süssstoff, forderte Foodwatch.

Die Regierung verfolgt eine nationale Strategie zur Reduktion von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten - allerdings auf freiwilliger Basis. In Grossbritannien gilt seit dem Frühjahr eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke. Sie sieht Abgaben auf Getränke vor, die fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten. Bei über acht Gramm ist die Steuer noch höher.

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