Deutsche machen unser Raclette zum Tischgrill
Raclette ist eines der traditionellsten Schweizer Gerichte. Doch ein Blick über die Grenze zeigt, dass der Käse dort schnell zur Nebensache wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Raclette ist ein traditionelles Schweizer Käse-Gericht.
- In der Schweiz dreht sich beim Raclette alles um den Raclette-Käse.
- Im Ausland wird das Gericht oft etwas anders interpretiert.
Raclette ist eines der berühmtesten Schweizer Gerichte. In der Schweiz dreht sich dabei alles um den langsam schmelzenden Käse und das gemütliche Beisammensein. Doch ein Blick nach Deutschland zeigt, dass das Milchprodukt schnell zur Nebensache werden kann.
Ob direkt von einem halben Laib gestrichen oder in den Pfännli zubereitet: Der Raclette-Käse ist die entscheidende Zutat für ein gelungenes Raclette. Dazu werden Kartoffeln, Brot, Essiggurken, Essigzwiebeln und Pfeffer serviert.
Jedes Mal, wenn deutsche Twitterer ein Foto von ihrem #Raclette tweeten, fällt ein Schweizer tot von seinem Davoser Schlitten. pic.twitter.com/TPleiIQ6ch
— Jürg Vollmer (@juergvollmer) December 26, 2021
Nicht so in Deutschland! Auf den Tischen ist oft ein grosses Buffet anzutreffen. Neben verschiedenen Fleisch-Sorten, die auf dem Raclette-Ofen zubereitet werden, gibt es auch Salat, Pommes Frites, Teigwaren und viele weiter Beilagen.
«Die Grenze zwischen Raclette und Tischgrill verschwindet zunehmend», weiss Marcel Fragola. Der Emmentaler ist verantwortlich für Essen und Trinken auf der Speisekarte in einem Restaurant in Brandenburg bei Berlin. Auch er wundert sich über manche deutsche Käsebestellung.
In seinem Gasthof sei es schon vorgekommen, dass ein Raclette und ein Fondue gleichzeitig bestellt wurden. Dazu gab es einen Salat und vorab eine Suppe. Aber wie heisst es so schön: «Der Kunde ist König.»