Deutsche Regierung weitet Überbrückungshilfen für Firmen aus
In Deutschland werden die Finanzhilfen für Unternehmen, welche von der Coronakrise geschwächt wurden, ausgeweitet. Überbrückungshilfen laufen bis im Juni 2021.

Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland weitet die Finanzhilfen für Firmen und Selbstständige aus.
- Die Überbrückungshilfen werden bis Juni 2021 verlängert.
- Im Bundeshaushalt sind Finanzhilfen von fast 40 Milliarden Euro eingeplant.
Die deutsche Bundesregierung greift noch einmal tief in die Kasse, um die Folgen der Corona-Krise für Firmen und Jobs abzumildern. Das Kernargument: Ohne massive Hilfen könnte alles noch viel schlimmer kommen für die Wirtschaft. Der Bund weitet seine Finanzhilfen für Firmen und Selbstständige aus, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind.
Für Dezemberhilfen sind mindestens 15 Milliarden Euro eingeplant. Die Zuschüsse sind vor allem für Betriebe etwa aus der Gastronomie vorgesehen. Diese müssen wegen der Verlängerung des Teil-Lockdowns bis kurz vor Weihnachten schliessen.
Überbrückungshilfen bis Juni 2021 verlängert
Zugleich werden bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfen bis Ende Juni 2021 verlängert. Dies teilte das Finanz- und das Wirtschaftsministerium am Freitag mit. Das sind Zuschüsse vor allem für kleine und mittlere Firmen, die in der Corona-Krise generell hohe Umsatzeinbrüche haben.

Bei dieser «Überbrückungshilfe III» werden die Höchstsummen deutlich erweitert. Im Bundeshaushalt 2021 sind für die Finanzhilfen insgesamt fast 40 Milliarden Euro eingeplant.
Die Bundesregierung kündigte ausserdem an, Firmen stärker zu helfen, die bisher keinen Zugang zu den November- beziehungsweise Dezemberhilfen haben. Die geltenden Überbrückungshilfen sollen nun auch weitere Unternehmen bekommen. Solche, die im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat einen Umsatzeinbruch von mindestens 40 Prozent erlitten haben. Bei den Überbrückungshilfen ist die Schwelle generell höher.
Hilfen können leichter beantragt werden
Der Handelsverband Deutschland sprach von guten Nachrichten für viele Firmen, deren Existenz durch die Corona-Krise und den Teil-Lockdown gefährdet sei. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte, damit sei eine Forderung des Verbandes erfüllt worden. Diese, dass Geschäfte, die indirekt von Schliessungen in der aktuellen Corona-Situation betroffen seien, erleichtert Überbrückungshilfen beantragen könnten.

Finanzminister Olaf Scholz sagte zu den Finanzhilfen: «Wir stehen fest an der Seite derer, die die wirtschaftliche Last tragen, wir halten entschlossen gegen die Krise.» Das koste viel Geld. Eine «Welle von Unternehmenspleiten» wäre aber viel schwieriger.
«Wir können nicht jeden Verlust ausgleichen»
Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, man lasse die Betroffenen nicht im Stich. «Wir können nicht jeden Verlust ausgleichen», sagte der CDU-Politiker. «Aber wir haben ein Instrument zur Verfügung gestellt, was auch in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seinesgleichen sucht.»
Mit Blick auf Forderungen etwa aus der Union-Bundestagsfraktion sagte Altmaier: «Wir werden in den kommenden Monaten nicht alles wiederholen können, was wir jetzt mit grossem Erfolg auf die Beine stellten.»