Deutsche Wälder durch Hitze und Dürre gefährdet

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Deutschland,

Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf die Wälder in Deutschland aus. Wegen Dürren in den Wachstumsphasen haben Bäume in vielen Regionen weniger Blätter und Nadeln. Besserung ist nicht in Sicht.

Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf die Wälder in Deutschland aus. Wegen anhaltender Dürren in den Wachstumsphasen fallen den Bäumen in vielen Regionen Blätter und Nadeln aus. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf die Wälder in Deutschland aus. Wegen anhaltender Dürren in den Wachstumsphasen fallen den Bäumen in vielen Regionen Blätter und Nadeln aus. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu wenig Blätter und viele Schädlinge: Noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 war der Anteil der Bäume mit gesunden Kronen in Deutschland so gering wie im vergangenen Jahr.

Das geht aus dem aktuellen Waldzustandsbericht der Bundesregierung hervor.

Demnach sind derzeit bereits rund 180.000 Hektar Wald abgestorben. «Die letzten beiden Jahre 2018 und 2019 haben gezeigt, dass der Klimawandel endgültig und für alle sichtbar im deutschen Wald angekommen ist», schreibt das Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde, das den Bericht erstellt hat. Die anhaltende Dürre in den Vegetationszeiten habe verbreitet zum vorzeitigen Abfallen der Blätter geführt.

«Die Perioden mit Trockenstress haben in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen», sagte Nicole Wellbrock vom Thünen-Institut laut Mitteilung. Gegen diese Entwicklung helfe nur «konsequenter Klimaschutz, die Minderung von Stickstoffeinträgen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft und begleitend ein nachhaltiger Waldumbau». Die Waldwissenschaftlerin rechnet auch für das Jahr 2020 mit keiner Besserung. «Schädigungen offenbaren sich meist erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung.» Durch den milden Winter bleibe zudem die Population der Schädlinge auf einem hohen Niveau.

Der Borkenkäfer habe beispielsweise die durch den Wassermangel vorgeschädigten Fichten besonders stark befallen. Hier sei die Zahl der 2019 gestorbenen Bäume mehr als doppelt so hoch gewesen wie in den Vorjahren, sagte Wellbrock. Erstmals seit dem Waldsterben in den 1980er Jahren seien 2019 wieder flächenhaft Fichtenbestände abgestorben. Auch der Kiefer geht es laut Bericht immer schlechter.

Dem Report zufolge sind besonders die Eichen schon seit Jahren in einem schlechten Zustand. 2019 zeigten 50 Prozent dieser Bäume eine deutliche Kronenverlichtung (2018: 42 Prozent). Auch die Buche, die den Experten zufolge bisher weniger auffällig war, litt 2019 deutlich unter der Hitze und Trockenheit. 47 Prozent der Bäume hatten eine deutliche Verlichtung (2018: 39 Prozent).

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