Deutschland: Bauarbeiten für Luftverteidigungssystem Arrow 3 laufen
In der Nähe von Berlin (D) hat die deutsche Bundeswehrverwaltung mit dem Bau des Raketenabwehrsystems Arrow 3 begonnen.
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Die deutsche Bundeswehrverwaltung hat in der Nähe von Berlin (D) mit Bauarbeiten für das Raketenabwehrsystem Arrow 3 begonnen.
Absicht sei es, die sogenannte Anfangsbefähigung mit dem Waffensystem im Jahr 2025 herzustellen, teilte ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr mit. Und: «Die vollumfängliche Einsatzbereitschaft des Gesamtsystems wird voraussichtlich 2030 erreicht sein.»
Der Militärflughafen Holzdorf, im Osten Deutschlands, südlich der Hauptstadt, wird der erste von drei Standorten der Feuereinheiten, die Deutschland aus Israel beschafft. Die Raketen werden Teil einer ausgebauten Luftverteidigung und sollen eine Lücke schliessen.
Der «Pfeil» kann anfliegende Raketen in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also ausserhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum. Das soll feindliche Raketen möglichst weitgehend wirkungslos machen. Diese Fähigkeit in der höchsten Abfangschicht gab es bisher so nicht.
Deutschland startet Initiative für europäisches Luftverteidigungssystem
Andere Luftverteidigungssysteme wurden nach dem Ende des Kalten Krieges teils abgebaut und werden nun wieder verstärkt. Deutschland hat dazu eine Initiative für ein europäisches Luftverteidigungssystem (European Sky Shield Initiative/ESSI) angestossen, eine Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Der Sprecher des Bundesamtes erklärte, in Holzdorf sollten die Arbeiten bis 2028 beendet werden. Zu den beiden weiteren Arrow-Standorten in Deutschland teilte er mit: «Im Norden werden für die dort festgelegten Standorte derzeit die grundlegenden Dokumente erstellt, um dann in der nächsten Phase mit der konkreten Bauplanung zu beginnen. Im Süden wurden noch keine Standorte final bestimmt.»