Virologe Drosten warnt: Omikron wird im Januar zum Problem
Virologe Christian Drosten sieht kein Ende der Pandemie. Er befürchtet, dass die neue Omikron-Variante im nächsten Jahr zu Schwierigkeiten führt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die neue Omikron-Variante wurde als «besorgniserregend» eingestuft.
- Laut Drosten werde wahrscheinlich eine Anpassung der Impfstoffe nötig.
- Der Virologe warnt, dass Omikron im Januar zum Problem wird.
Geht die Corona-Pandemie 2022 dem Ende entgegen? Rund um Omikron herrscht noch viel Ungewissheit. Virologe Drosten hat kein gutes Gefühl, insbesondere was das Risiko Ungeimpfter anbelangt.
Der Virologe Christian Drosten befürchtet ab Anfang kommenden Jahres Schwierigkeiten mit der Omikron-Variante des Coronavirus.
«Ich denke, ab Januar werden wir mit Omikron in Deutschland ein Problem haben», sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast «Coronavirus-Update» bei NDR-Info. Er mahnte erneut das Schliessen der Impflücken in der Bevölkerung an, es müsse jetzt voll um den Schutz des Einzelnen gehen. Omikron werde wahrscheinlich die Anpassung der vorhandenen Impfstoffe nötig machen.
Virus scheine «extrem verbreitungsfähig»
Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante B.1.1.529 ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als «besorgniserregend» eingestuft worden. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von erneuten Infektionen erhöhen könnte.
Das Omikron-Problem könne bis in den Sommer andauern, warnte Drosten. In Südafrika seien die Zuwachsraten trotz des dort einsetzenden Sommers hoch. Das Virus scheine «extrem verbreitungsfähig» zu sein.
«Blödeste Kombination» zu befürchten
Er wolle nicht den Teufel an die Wand malen, halte aber Vorsicht angesichts der Veränderungen des Virus für geboten, sagte der Charité-Forscher. Bei Omikron sei die «blödeste Kombination» an Eigenschaften zu befürchten: Immunflucht und und Fitnessgewinn - also eine Variante, die den Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entkommt und zudem ansteckender ist. Nach Einschätzung des Corona-Experten könnte ab dem zweiten Quartal 2022 womöglich eine neue Generation angepasster Impfstoffe verwendet werden.
Aktuell sei es sicher noch «gut», die vorhandenen Impfstoffe einzusetzen und auch die Booster-Impfung «unbedingt voranzutreiben», sagte Drosten. Geimpfte müssten kein völliges Verschwinden ihres Immunschutzes fürchten, aber eine Verringerung sei absehbar.
Auch Kinder erkranken schwer
Auch angesichts schwerer Verläufe, die nun bei Kindern in Südafrika beobachtet würden, sei zu befürchten, dass Omikron für Ungeimpfte «nicht harmlos» sei, sagte Drosten. Man dürfe wegen Berichten über milde Verläufe in Südafrika nicht in Euphorie verfallen: Dort seien die meisten Menschen schon mit Sars-2-Coronavirus infiziert gewesen.