Dürre in Italien: Po-Pegel bricht mit seinem Negativrekord
Die anhaltende Dürre setzt dem italienischen Fluss Po weiter stark zu. Im Juli wurde der bisherige Negativrekord beim Wasserstand nochmals weit unterboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juli lag die Durchflussmenge des Po 30 Prozent unter dem bisherigen Negativrekord.
- Der Wasserpegel ist so tief, dass an der Meermündung Salzwasser ins Flussbett dringt.
- In fünf norditalienischen Regionen wurde deshalb der Notstand ausgerufen.
Der Po leidet weiter unter der seit Mai anhaltenden Dürre. Die durchschnittliche Durchflussmenge war im Juli so tief wie noch nie. Der bisherige Negativrekord des längsten Flusses Italiens aus dem Jahr 2006 wurde im ganze 32 Prozent unterboten.
Po bricht wegen Dürre Rekorde
Im Juli betrug die durchschnittliche Durchflussmenge laut dem Wochenbericht der Beobachtungsstelle für Wasserressourcen rund 160,5 Kubikmeter pro Sekunde. Mit 104 Kubikmeter pro Sekunde wurde am 24. Juli zudem ein neuer Rekord für den Mindestdurchfluss registriert.
Gemäss dem Bauernverband Coldiretti ist ein Drittel der Agrarproduktion in der Po-Ebene und die Hälfte der Viehzucht bedroht. An vielen Ortschaften wie Venedig oder Mailand wurde deshalb ein Ausnahmezustand verhängt und die Wassernutzung eingeschränkt. Fünf Regionen in Norditalien haben den Notstand ausgerufen.
Der Wasserstand an manchen Orten war zuletzt vor 70 Jahren so tief. Eine weitere Folge: An der Meermündung dringt nun Salzwasser kilometerweit in das Flussbett ein. Das mit Salz – und Süsswasser gemischte Wasser trocknet so das umliegende Gelände um den Fluss weiter aus.
Das Jahr 2022 wird wohl als das bisher wärmste Jahr in Italien in die Geschichte eingehen. Im Juli wurden rund 2,3 Grad über dem Durchschnitt vom Nationalen Forschungsrat CNR gemeldet. Die Niederschlagsmengen liegen bisher 46 Prozent unter dem Durchschnitt. In Norditalien liegt der Wert sogar bei 52 Prozent.
Auch im August ist noch kaum Regen und damit eine Besserung der Lage in Sicht.