Dutzende Festnahmen nach Protesten in Serbien gegen Präsident Vucic

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Serbien,

Am Freitag sind 71 Personen bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik der serbischen Regierung verhaftet worden.

Polizist feuert in Belgrad Tränengaskartusche ab
Polizist feuert in Belgrad Tränengaskartusche ab - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag ist es in der serbischen Hauptstadt Belgrad erneut zu Protesten gekommen.
  • Die Demonstranten werfen der Regierung ein schlechtes Management der Corona-Krise vor.
  • Nach Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizisten wurden 71 Personen verhaftet.

Bei Protesten gegen die Corona-Politik der serbischen Regierung sind am Freitag 71 Menschen festgenommen worden. Unter ihnen seien «viele ausländische Staatsbürger», sagte Polizeichef Vladimir Rebic am Samstag. Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad hatte es am Freitag den vierten Tag in Folge Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben.

Die Festgenommenen seien unter anderem aus Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Grossbritannien und Tunesien, sagte Rebic. Er kündigte an, diese «ausländischen Faktoren» bei den Ermittlungen zu den Demonstrationen zu berücksichtigen.

Coronavirus Proteste Serbien
Protestierende stossen vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad mit der Polizei zusammen. Eine mehrstündige friedliche Kundgebung gegen die Corona-Politik der Regierung ist nach Angriffen von Randalierern gegen die Polizei erneut von Gewalt überschattet worden. - dpa

Auch am Freitag hatten wieder tausende Menschen in mehreren serbischen Städten gegen das Corona-Management der Regierung demonstriert. Die meisten Teilnehmer waren friedlich, einige Gruppen warfen jedoch mit Steinen und Feuerwerkskörpern auf Polizisten, wie AFP-Reporter berichteten.

130 Polizisten verletzt

Nach Angaben des Polizeichefs wurden 14 Beamte verletzt. Seit Beginn der Proteste am Dienstag stieg der Zahl der verletzten Polizisten demnach auf 130.

Aleksandar Vucic Serbien
Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic. - Keystone

Die Demonstrationen richten sich vor allem gegen Präsident Aleksandar Vucic. Ihm wird vorgeworfen, durch zu frühe Lockerungen der Corona-Massnahmen eine zweite Ansteckungswelle begünstigt zu haben.

Vucic habe dies in Kauf genommen, damit am 21. Juni die Parlamentswahlen stattfinden konnten. Seine regierende Fortschrittspartei (SNS) ging als klare Siegerin aus der Wahl hervor.

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