Ein Drittel wird an Uni oder in Forschung sexuell belästigt

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Deutschland,

Studierende berichten von Drohungen, Wutausbrüchen – und von sexueller Belästigung bis hin zur Gewalt. Einer Umfrage zufolge scheint geschlechtsbezogene Gewalt an europäischen Hochschulen an der Tagesordnung zu sein.

Leere Sitzplätze in einem Vorlesungssaal.
Leere Sitzplätze in einem Vorlesungssaal. - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sexuelle Belästigung trifft einer Umfrage zufolge häufig auch Studierende oder Mitarbeiter von Hochschulen.

Fast ein Drittel der Befragten hat demnach im Studium oder bei der Arbeit sexuelle Belästigung erlebt, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Kölner Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften hervorgeht.

Sechs Prozent berichteten von körperlicher Gewalt, drei Prozent von sexueller Gewalt. Das Institut hatte die Befragung gemeinsam mit europäischen Partnern im Rahmen des EU-Projekts Unisafe an europäischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen durchgeführt.

Insgesamt gaben 62 Prozent der befragten Personen an, an ihren Einrichtungen mindestens eine Form von geschlechtsbezogener Gewalt erlebt zu haben. In der Studie wird eine umfassende Definition des Begriffs verwendet. Erfasst wurden körperliche, sexuelle, psychologische, wirtschaftliche und Online-Formen geschlechtsbezogener Gewalterfahrungen.

Drohungen, Wutausbrüche, respektlose Anrede

57 Prozent der Befragten berichteten von psychologischer Gewalt. Dazu zählen laut den Fragebögen etwa Drohungen, Wutausbrüche, respektlose Anrede, Unterbrechen oder ungerechtfertigte negative Bewertungen. 31 Prozent berichteten von sexueller Belästigung.

«Geschlechtsbezogene Gewalt ist ein systemisches Problem, das wissenschaftliche Einrichtungen nicht weniger betrifft als andere Teile der Gesellschaft», sagte Anke Lipinsky vom Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.

Frauen waren laut der Studie in fast allen Kategorien häufiger betroffen als Männer – ausser bei körperlicher Gewalt, die häufiger von Männern angegeben wurde. Am gefährdetsten sind der Untersuchung zufolge aber nicht-binäre Menschen.

Nicht-binäre oder non-binäre Menschen haben weder eine männliche noch eine weibliche Geschlechtsidentität.

Für die Studie wurden von Januar bis Mai 2022 Mitarbeiter und Studierende aus 46 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland und 14 weiteren europäischen Ländern befragt.

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