Ein Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften im Westjordanland erschossen
Israelische Sicherheitskräfte haben im besetzten Westjordanland einen palästinensischen Autofahrer erschossen. Die Armee spricht von einem «versuchten Angriff».
Das Wichtigste in Kürze
- Israelische Sicherheitskräfte haben im Westjordanland einen Autofahrer erschossen.
- Israelische Armee spricht von versuchtem Angriff – Palästinenserbehörden dementieren.
Israelische Soldaten und Polizisten hätten während einer Patrouille nahe Nablus das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet. Der Fahrer «versuchte, sie zu überfahren», teilte die israelische Armee am Samstag mit. Das palästinensische Aussenministerium erklärte hingegen, es habe sich um einen Autounfall gehandelt.
Die Palästinenserbehörden warfen der israelischen Polizei vor, «absichtlich» auf den 36-Jährigen geschossen zu haben. Zuvor sei sein Auto bei einem Verkehrsunfall mit einem Polizeifahrzeug zusammengestossen. Die israelischen Streitkräfte hätten «einen wehrlosen Palästinenser» getötet, der «keine Gefahr darstellte», erklärte das Ministerium.
Wiederholt Angriffe auf Israels Militär
Israel hält das Westjordanland seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 besetzt. In den vergangenen Jahren wurden israelische Militärfahrzeuge und Kontrollposten wiederholt Ziel palästinensischer Angriffe. Vor den wichtigen jüdischen Feiertagen sind die israelischen Sicherheitskräfte in besonderer Alarmbereitschaft.
Seit einer Reihe anti-israelischer Anschläge im März ist die Lage in der Region ohnehin angespannt. Die israelische Armee hat ihre Einsätze im Norden des Westjordanlands verstärkt. Dies insbesondere in den Städten Nablus und Dschenin, in denen bewaffnete Palästinenser aktiv sind.